Riesenandrang beim Wiener StadtGartl: 9000 Bewerbungen für Gärten!

Am 15.05.2025 wurden über 9000 Anmeldungen für Gartenparzellen im Wiener StadtGartl registriert. Die Vergabe erfolgt im Losverfahren.
Am 15.05.2025 wurden über 9000 Anmeldungen für Gartenparzellen im Wiener StadtGartl registriert. Die Vergabe erfolgt im Losverfahren.

Julius-Ficker Straße, Wien, Österreich - Das Interesse an den neu angebotenen Gartenparzellen im Wiener StadtGartl ist enorm. Am 15. Mai 2025 wurde bekannt, dass mehr als 9000 Anmeldungen eingegangen sind. Das Projekt ermöglicht es interessierten Bürger*innen, ungenutzte Flächen zu leistbaren Preisen anzumieten und trägt dazu bei, die urbanen Grünflächen in Wien aktiv zu nutzen. Die Vergabe der begehrten Parzellen erfolgt in einem Losverfahren unter notarieller Aufsicht und mittels eines Zufallsgenerators, um eine faire Chance für alle Teilnehmer*innen zu gewährleisten. Die Übergabe der Gartenparzellen ist für Ende Juni geplant.

Die Gartenparzellen im Wiener StadtGartl 21 und 22 sind zwischen 70 und 120 m² groß und werden für einen Zeitraum von 3 ½ Jahren vermietet. Im Wiener StadtGartl 21, gelegen in der Julius-Ficker Straße, stehen 31 Gärten zur Verfügung, die speziell für Familien gedacht sind, zu einem Preis von 430 Euro pro Jahr. Der Wiener StadtGartl 22 am Biberhaufenweg hingegen bietet 18 Gärten für alle Wiener*innen zu einem Preis von 460 Euro pro Jahr. Die Möglichkeit, auch als Nächstgereihte nachzurücken, falls eine Gewinner*in nicht annimmt, sorgt für zusätzliche Chancen.

Gemeinschaft und Infrastruktur stärken

Ein zentrales Anliegen des Wiener StadtGartls ist die Förderung des sozialen Miteinanders. Neben den einzelnen Parzellen sind Gemeinschaftsflächen vorgesehen, die den Austausch und das gegenseitige Lernen der Gartenliebhaber*innen unterstützen. Zu den Gemeinschaftseinrichtungen gehören ein Gebäude mit Kochmöglichkeiten, Toiletten sowie Wasser- und Stromanschlüssen. Diese Infrastruktur ist besonders wichtig, um das gärtnerische Erlebnis insgesamt zu bereichern.

Die Parzellen sind durch natürliche Hecken abgegrenzt und jede Parzelle ist mit einer Pergola ausgestattet, die als Stauraum für Gartenmöbel oder Gerätschaften dient. Um die ökologischen Standards hochzuhalten, wird auf umweltfreundliche Baustoffe gesetzt und Flächenversiegelung ist bei den Gemeinschaftsgebäuden ausgeschlossen. Diese Vorgehensweise ist nicht nur sinnvoll, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, sondern auch um eine nachhaltige Gartennutzung zu gewährleisten.

Ein Beispiel für städtische Gartenförderung

Der Wiener StadtGartl spiegelt ein wachsendes Bedürfnis wider, städtische Flächen effektiver zu nutzen und verfügbaren Raum für gemeinschaftliche Zwecke zu schaffen. Laut einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) sind Gemeinschaftsgärten in städtischen Gebieten hoch begehrt. In Berlin beispielsweise ernten mehr als 100 Gemeinschaftsgärten jährlich etwa 740 Tonnen Lebensmittel und ziehen circa 20 % der Stadtbewohner*innen regelmäßig an. Die Forschung zeigt, dass der Bedarf an neuengärten sehr hoch ist. In diesem Zusammenhang wird empfohlen, die Unterstützung für Garteninitiativen zu verbessern und feste Ansprechpersonen in den Stadtverwaltungen einzuführen.

Das Projekt „GartenLeistungen“ hebt den sozialen und ökologischen Wert urbaner Gärten hervor und zeigt, dass diese Orte nicht nur zur Erholung führen, sondern auch sozialen Zusammenhalt fördern. Städte wie Stuttgart und Dortmund arbeiten bereits an Maßnahmen zur Unterstützung von Gemeinschaftsgärten, die auch für Wien als Inspiration dienen können.

Details
Ort Julius-Ficker Straße, Wien, Österreich
Quellen