Deutschlands neue offene Führerin trifft Trump: Das Wichtigste dazu

Berlin – Friedrich Merz, der neu ernannte deutsche Kanzler, wird am Donnerstag zu seinem ersten persönlichen Treffen mit dem US-Präsidenten Donald Trump im Oval Office Platz nehmen.
Wichtige internationale Themen im Fokus
Das Treffen findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem eine Reihe von hochkarätigen internationalen Themen erneut in den Vordergrund rücken. Trump hat den europäischen Ländern erneut mit Warnungen bezüglich Zöllen gedroht. Der Krieg in der Ukraine scheint keinen näheren Schluss in Sicht zu haben, und der Druck auf Israel wächst aufgrund der sich verschlechternden humanitären Lage in Gaza.
Merz‘ diplomatische Beziehungen in Europa
Seit seiner Amtsübernahme hat Merz eine Tour durch europäische Hauptstädte unternommen, in der er unter anderem mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Politiker Keir Starmer und dem ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk zusammentraf. Diese Treffen führten dann zu einer gemeinsamen Erscheinung in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, was als Zeichen europäischer Einheit interpretiert wurde.
Erwartungen an das Treffen mit Trump
Eine bedeutende Lücke in Merz‘ diplomatischer Agenda war bislang ein Treffen mit Trump. Während es bereits telefonische Kontakte zwischen den beiden gab, wird das persönliche Treffen von einem Händedruck und dem Blitzlichtgewitter der Kameras begleitet und soll den Beginn einer neuen deutsch-amerikanischen Beziehung markieren.
Deutschland als wirtschaftliche Macht in Europa und Merz’ Bestreben, das Land als Führer in der europäischen Sicherheit zu positionieren – einschließlich desBekenntnisses, die militärischen Ausgaben zu erhöhen und die Forderungen Trumps nach mehr Verteidigungsausgaben bei den NATO-Mitgliedstaaten zu erfüllen – verdeutlichen die Bedeutung eines erfolgreichen Treffens.
Politische Spannungen und Kritik
Das Treffen könnte jedoch auch zu diplomatischen Spannungen führen. Sowohl Vizepräsident JD Vance als auch Außenminister Marco Rubio kritisierten kürzlich Deutschlands Entscheidung, die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) als „gewiss rechtsextremistisch“ einzustufen, was zu einer Ausweitung der Überwachung der Partei führte. Beide äußerten sich auf X über ihre Empörung über diese Einstufung, wobei Rubio erklärte: „Das ist keine Demokratie – es ist Tyrannei im Verborgenen.“
Die Reaktion Deutschlands
Das Auswärtige Amt Deutschlands erklärte auf X, dass die Entscheidung demokratisch sei und aus einer gründlichen und unabhängigen Untersuchung resultiere, um die Verfassung und den Rechtsstaat zu schützen. Merz wies die Aussagen zurück und erklärte: „Deutschland wurde von der Tyrannei durch die USA befreit; Deutschland ist heute stabil, liberal und demokratisch. Wir brauchen keinen Nachhilfestunden in Demokratie.“
Erwartungen an eine freundliche Begegnung
Die allgemeinen Erwartungen deuten jedoch auf ein freundliches Treffen hin. Wolfgang Ischinger, ein ehemaliger deutscher Botschafter in den USA, sagte gegenüber CNN, dass Merz „total bereit“ sei für das Treffen und dass seine Persönlichkeit und Kommunikationsweise ihm helfen würde, Trump zu gewinnen. „Er ist direkt und sagt, was er denkt. Ich hoffe, Donald Trump wird das zu schätzen wissen“, fügte er hinzu.
Zukunft der transatlantischen Beziehungen
Merz hat bereits während seines Wahlkampfs erklärt, dass die größte Priorität darin besteht, Europa so schnell wie möglich zu stärken, um Schritt für Schritt Unabhängigkeit von den USA zu erreichen. Er bezeichnete die Haltung der Trump-Administration als gleichgültig gegenüber dem Schicksal Europas. In den Tagen nach der Wahl hatte Merz einige kritische Bemerkungen zur US-Politik geäußert.
Bei einem kürzlichen Business-Gipfel enthüllte Merz, dass er Trump nach Deutschland eingeladen hatte, mit einem geplanten Besuch in der ländlichen Stadt Bad Dürkheim, die die Heimat von Trumps väterlichem Großvater ist.
US-Präsident Trumps Prioritätensetzung
Eine positive Arbeitsbeziehung wird wahrscheinlich das Hauptziel Deutschlands bei dem Treffen im Weißen Haus sein. Merz’ frühere Rollen und Erfahrungen könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen. Als ehemaliger Vorsitzender des Think Tanks „Atlantik-Brücke“ ist er in Deutschland ein leidenschaftlicher Befürworter der transatlantischen Beziehung.
Die Sorge um NATO und Verteidigungsausgaben
Die Bereitschaft von Merz und seiner Regierung, die langjährig geäußerte Forderung Trumps nach einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 5 % des BIP umzusetzen, zeigt, dass Deutschland gewillt ist, sich den geopolitischen Herausforderungen zu stellen.
Fazit
Die Entwicklungen und Gespräche vor dem Treffen mit Trump verdeutlichen, dass Merz einen pragmatischen Ansatz verfolgt. Es bleibt abzuwarten, ob er in der Lage sein wird, eine Vertrauensbasis mit Trump zu schaffen und die transatlantischen Beziehungen aufrechtzuerhalten, während Europa gleichzeitig seine eigene Position im internationalen Geschehen stärkt.