Rekord-Einbürgerungen: Über 250.000 neue Deutsche im Jahr 2024!

Deutschland - Im Jahr 2024 erlebte Deutschland einen bemerkenswerten Anstieg der Einbürgerungen, da mehr als 250.000 Menschen den deutschen Pass erhielten. Diese Zahl stellt die höchste Anzahl an Einbürgerungen seit Beginn der einheitlichen Erhebungen im Jahr 2000 dar, wie exxpress.at berichtet. In einer Umfrage wurden in 13 Bundesländern insgesamt 249.901 Personen eingebürgert, wobei in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein keine Angaben gemacht wurden.

Besonders auffällig ist die Herkunft der neuen Staatsbürger. Die meisten Einbürgerungen entfielen auf syrische Migranten, die vor allem in Nordrhein-Westfalen (24.349), Bayern (9.351) und Rheinland-Pfalz (4.503) eine neue Heimat fanden. Dennoch könnte die tatsächliche Zahl der Einbürgerungen noch höher liegen, da die vollständigen Daten meist zu Beginn des Juni vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht werden.

Reformen zur Staatsangehörigkeit

Ein Hauptgrund für den Anstieg der Einbürgerungen ist die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, die am 27. Juni 2024 in Kraft treten wird. Diese Neuerung ermöglicht es Einwanderern, die deutsche Staatsangehörigkeit nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt zu beantragen, statt nach bisher erforderlichen acht Jahren. Zudem können bei besonderen Integrationsleistungen, wie beispielsweise guten Sprachkenntnissen, Einbürgerungen bereits nach drei Jahren erfolgen. Die Reform sieht auch die Möglichkeit doppelter Staatsbürgerschaft vor, wodurch Migranten ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit nicht mehr aufgeben müssen, es sei denn, sie stammen aus Ländern, die keinen Verzicht auf die Staatsbürgerschaft zulassen, wie Iran, Marokko oder Afghanistan tagesschau.de erläutert.

Ein weiteres zentrales Merkmal dieser Reform ist, dass Kinder ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten können, wenn ein Elternteil mindestens fünf Jahre in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat. Dies ist eine deutliche Erleichterung im Vergleich zu den Vorgaben von zuvor, die acht Jahre vorsahen. Darüber hinaus müssen Angehörige der Gastarbeitergeneration keinen schriftlichen Deutsch-Test oder Einbürgerungstest mehr ablegen, was die Integration erleichtert.

Künftige Entwicklungen und Herausforderungen

Der Anstieg der Einbürgerungszahlen wird begleitet von der politischen Debatte um das Thema Staatsbürgerschaft und Integration. Union und SPD haben Pläne, die sogenannte „Turbo-Einbürgerung“, die eine beschleunigte Einbürgerung innerhalb von drei Jahren ermöglicht, wieder abzuschaffen. In der Vergangenheit waren solche Regelungen umstritten, und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Diskussion entwickeln wird bpb.de berichtet.

Im Jahr 2023 wurden bereits 200.095 Einbürgerungen verzeichnet, was ebenfalls einen Rekord darstellt. Der Anstieg seit 2015 ist vor allem durch Migranten aus Drittstaaten bedingt. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die wesentliche Rolle, die Einbürgerungen für die Integration von Migranten spielen, und zeigen, wie wichtig die Reformen für die zukünftige Entwicklung der Staatsangehörigkeit in Deutschland sind.