Echte steirische Feuerwehrgeschichte: Restaurierung antiker Helme gestartet!

Feuerwehrmuseum St. Florian, Steiermark, Österreich - Am 4. Juni 2025 wurde im Feuerwehrmuseum St. Florian, Steiermark, ein beeindruckendes Restaurierungsprojekt abgeschlossen. Feuerwehrhistoriker haben sich der Aufgabe gewidmet, alte Feuerwehrhelme aus den Jahren 1890 bis 1920 wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Die Museumsleiterin Katrin Knaß-Roßmann kontaktierte dafür Peter Greßl, Bezirkssachbearbeiter für Feuerwehrgeschichte in Amstetten, um Unterstützung zu erhalten.

Gemeinsam mit Julian Blaschek von der FF Edla Boxhofen reiste Greßl für drei Tage nach St. Florian, um die Helme zu restaurieren. Ausgerüstet mit einem Werkzeugkoffer, Poliermaschine und Nähnadel begannen die Historiker am ersten Tag mit einer Lagebesprechung und der Besichtigung des Museums.

Die Restaurierungsarbeiten

Am zweiten Tag richteten Greßl und Blaschek eine provisorische Werkstatt in der Fahrzeughalle ein. Blaschek zerlegte die Helme in Einzelteile, während Greßl Dellen in den Helmschalen mit einer Eisenkugel ausdrückte. Die Vorbaupumpe eines alten Steyr wurde dabei kreativ als Schraubstock genutzt. Zudem bereitete Blaschek Helmwappen, Splinte und Schuppenbänder zum Polieren vor. Während dieser Arbeiten wurde ein originales steirisches Helmmodell zur Sicherheit getragen.

Die Restaurierungsarbeiten wurden durch die Entdeckung eines alten Signalhorns im Museum bereichert, das ebenfalls in die Restaurierung einbezogen wurde. Am Nachmittag des zweiten Tages fiel jedoch die große Standpoliermaschine aus, weil die Motorwicklung abbrannte. In dieser Wartezeit erhielt das Signalhorn besondere Aufmerksamkeit, und eine Ersatzmaschine sorgte dafür, dass die Arbeiten fortgesetzt werden konnten.

Einblick in die Geschichte der Feuerwehrhelme

Die Geschichte der Feuerwehrhelme ist faszinierend und reicht bis in die Anfangszeiten der Feuerwehren zurück. In diesen frühen Zeiten waren Helme ein wichtiger Kopfschutz und Teil der Uniform. Über die Jahre haben sie sich jedoch stark verändert, besonders in den letzten Jahrzehnten, als der Fokus auf den individuellen Schutz der Träger gelegt wurde. Frühe Feuerwehrhelme waren oft prachtvoll verziert und trugen Symbole wie Eiche oder Linde, die Kraft und Schutz symbolisierten. Heutige Helme sind dagegen funktional und ergonomisch gestaltet.

Ein bemerkenswerter Teil der Geschichte ist der Einfluss des Nationalsozialismus auf das Design von Feuerwehrhelmen, wobei diese dunkel eingefärbt und Wehrmachtshelme verwendet wurden. Eine interessante Wendung in dieser Entwicklung sind moderne Helme wie der F300 von Schuberth, der wegen seines geringen Gewichts und der ergonomischen Gestaltung in der Feuerwehrwettkampfszene sehr geschätzt wird.

Abschluss und Ausblick

Am dritten Tag wurden die restaurierten Helme wieder zusammengesetzt, und es fand ein Fotoshooting der neugewonnenen Sammlerstücke statt. Insgesamt vier restaurierte Helme und zwei Signalhörner wurden schließlich der Museumsleiterin übergeben, die die beeindruckende Leistung der Feuerwehrhistoriker anerkennen konnte. Besucher des Feuerwehrmuseums wird empfohlen, nicht nur die raffiniert restaurierten Exponate zu bewundern, sondern auch die reichhaltige Geschichte der Feuerwehrkultur zu erkunden. Die Restaurierung dieser altehrwürdigen Helme ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Erhalt und die Wertschätzung vergangener Feuerwehrgeschichte.