Selenskyj in Wien: Österreich setzt auf starken Ukraine-Wiederaufbau!

Selenskyj in Wien: Österreich setzt auf starken Ukraine-Wiederaufbau!

Wien, Österreich - Am 16. Juni 2025 besuchten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und mehrere Regierungsmitglieder Wien. Ziel des Besuchs war die Festigung der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine. Im Rahmen dieser Initiative wurde eine Absichtserklärung zur Vertiefung der wirtschaftlichen Kooperation durch die österreichische Bundesregierung unterzeichnet. Die Industriellenvereinigung (IV) und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) begrüßen diese Schritte, die auf eine konkrete Umsetzung gemeinsamer Projekte in den Bereichen Wiederaufbau, Energieversorgung und technologische Entwicklung abzielten.

Die österreichische Industrie soll eine tragende Rolle im Wiederaufbau der Ukraine spielen. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern beläuft sich auf rund 1,5 Milliarden Euro, wobei Österreich vor dem Krieg als sechstwichtigster Investor in der Ukraine galt. Das gesamte Wiederaufbauvolumen nach dem Krieg wird auf über 500 Milliarden Euro geschätzt, was die Dimension dieser Herausforderung verdeutlicht.

Wiederaufbauprojekte und Strategien

Der Wiederaufbauplan der ukrainischen Regierung umfasst 850 Projekte, die über einen Zeitraum von 10 Jahren realisiert werden sollen. In diesem Kontext sollen Prinzipien wie „build back better“, sofortige Maßnahmen und eine schrittweise Beschleunigung verfolgt werden, um die EU-Integration zu fördern und private Investitionen zu mobilisieren. Zu den aktuellen Wiederaufbauaktivitäten zählen Reparaturen und der Wiederaufbau von Wohnhäusern sowie die Wiederherstellung von Gesundheits- und Energieversorgungssystemen und Infrastrukturprojekten.

Internationale Unterstützung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Ukraine hat seit Juni 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten, was bedeutet, dass die EU mit verschiedenen Finanzierungsinstrumenten zur Unterstützung des Wiederaufbaus beiträgt, unter anderem mit der Ukraine-Fazilität, die bis zu 50 Milliarden Euro für den Zeitraum 2024-2027 bereitstellt.

Österreichische Unternehmen und deren Rolle

Österreichische Unternehmen bringen ihre Expertise in zentralen Bereichen wie Maschinen- und Anlagenbau, Infrastruktur, Energie und Technologie in den Wiederaufbau ein. Rund 1.000 Unternehmen sind in der Ukraine tätig, von denen 200 vor Ort agieren. Infrastrukturprojekte und private Investitionen sind entscheidend, um den Wiederaufbau voranzutreiben. Die OeKB bietet Unterstützung für Geschäfte in der Ukraine, insbesondere im öffentlichen Sektor, und das AußenwirtschaftsCenter in Kiew hilft bei der Geschäftsanbahnung und Partnersuche.

EcoAustria hat zudem darauf hingewiesen, dass Österreicher in Sektoren wie Bauwirtschaft, IT-Dienstleistungen und nachhaltiger Energie über spezifische Stärken verfügen, die für den Wiederaufbau unverzichtbar sind. Der Weg der Ukraine zu einer modernen und reformierten Wirtschaft erfordert umfassende Reformen, auf die auch Österreich Einfluss nehmen kann.

Die Herausforderungen beim Wiederaufbau sind jedoch beträchtlich. Unsicherheiten im geopolitischen Umfeld sowie Fragen zur Rechtsstaatlichkeit und der Bekämpfung von Korruption stellen Risiken dar. Um erfolgreich am Wiederaufbau teilzuhaben, sollten Österreichs Unternehmen und politische Akteure in einer koordinierten Weise zusammenarbeiten und Initiative ergreifen, um ihre Stärkung als Partner im Wiederaufbau zu fördern.

Insgesamt fordert der Wiederaufbauprozess ein langfristiges Engagement auf mehreren Ebenen, um sowohl die geopolitischen als auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dimensionen dieses Vorhabens zu berücksichtigen.

ots.at, wko.at, ecoaustria.ac.at

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OrtWien, Österreich
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