Betonschätze gesucht: Mach mit für grünere Plätze in Österreich!

Greenpeace ruft zur Mitaktion "Österreichs 9 Betonschätze" auf, um versiegelte Flächen für mehr Grün zu nominieren. Bis 26. August 2025!
Greenpeace ruft zur Mitaktion "Österreichs 9 Betonschätze" auf, um versiegelte Flächen für mehr Grün zu nominieren. Bis 26. August 2025!

Vienna, Österreich - Greenpeace hat heute die zweite Auflage der Aktion „Österreichs 9 Betonschätze“ gestartet. Ziel dieser Initiative ist es, Bürgerinnen und Bürger aus allen neun Bundesländern zur Einreichung von öffentlichen Flächen und Plätzen zu motivieren, die unnötig versiegelt sind. Die Organisation weist darauf hin, dass Beton und Asphalt nicht nur die Artenvielfalt verringern, sondern auch zu erheblichen Temperatursteigerungen führen, die in Form von Hitzeinseln in städtischen Gebieten zu spüren sind. Diese Flächen bieten keinen Lebensraum für Tiere wie Vögel, Bienen und Schmetterlinge, was die Aktion umso wichtiger macht. Greenpeace fordert Städte und Gemeinden daher nachdrücklich zum Handeln auf. Die Frist für die Einsendungen läuft bis zum 26. August 2025.

Im Rahmen dieser Aktion wird eine Fachjury die eingereichten Orte bewerten. Anschließend findet ein Online-Publikumsvoting statt, in dessen Verlauf am 9. September pro Bundesland ein „Betonschatz“ in einer Pressekonferenz präsentiert wird. Diese Maßnahme soll aufzeigen, an welchen Orten mehr Platz für Bäume, Büsche und bienenfreundliche Pflanzen geschaffen werden kann.

Die Herausforderung der Versiegelung

In Deutschland werden täglich über 50 Hektar Fläche versiegelt, meist für Siedlungen und Verkehr. Diese Entwicklung hat gravierende negative Auswirkungen auf das Stadtklima. Der Versiegelungsgrad sorgt dafür, dass insbesondere in 24 Städten mit mehr als 50 Prozent Versiegelung nur wenig Grünflächen zur Verfügung stehen. Ludwigshafen am Rhein hat mit 57,75 Prozent den höchsten Versiegelungsgrad, während Detmold mit 35,51 Prozent der geringste Wert aufgezeichnet wurde. Städte wie Heilbronn und Regensburg stehen ebenfalls in den Negativrankings der Versiegelung.

Die Zunahme von versiegelten Flächen trägt zur Bildung von städtischen Hitzeinseln bei, was im Zuge des Klimawandels und der damit verbundenen langanhaltenden Hitzeperioden zu einer weiteren Verschärfung der Situation führt. Der Deutsche Wetterdienst definiert einen „heißen Tag“ als einen Tag mit Temperaturen über 30 °C. In Städten wie München könnte sich die Anzahl der Hitzetage in Zukunft verdoppeln, was besonders für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Kinder problematisch ist.

Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten

Um den negativen Effekten der Versiegelung entgegenzuwirken, sind dringend Maßnahmen zur Kühlung von Städten erforderlich. Dazu gehören unter anderem begrünte Dächer und die Schaffung von Frischluftschneisen, die die Luftzirkulation verbessern. Die Verwendung heller Materialien für Gebäude kann ebenfalls helfen, die Temperatur zu senken, indem weniger Wärme gespeichert wird. Darüber hinaus sind die Entsiegelung von Flächen und die Förderung urbaner Grünflächen entscheidend.

Forschungsarbeiten zeigen, dass Begrünung in trockenen Metropolen erhebliche Kühleffekte erzielen kann. In tropischen Städten hingegen sind andere Maßnahmen effektiver zur Minderung der Hitze. Um dem Trend entgegenzuwirken, fordert Barbara Metz von der Deutschen Umwelthilfe ein rechtlich verbindliches Ziel zur Stopp der Flächenversiegelung bis 2035. Diese Forderung ist umso relevanter, als die Klimakrise häufigere und intensivere Unwetter mit extremen Regenfällen verursacht.

Insgesamt ist die Aktion von Greenpeace ein klarer Aufruf, die urbanen Räume in Österreich und darüber hinaus zu verändern. Die Bürger sind ermutigt, aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung mitzuwirken und dadurch einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas zu leisten.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Klimawandel, Flächenversiegelung, Stadtklima
Ort Vienna, Österreich
Quellen