Revolution in der Lehrerbildung: Englisch und Praxis im Fokus ab 2025!

Ab Oktober 2025 wird die Volksschullehrerausbildung in Österreich reformiert: Englisch Pflicht, praxisnahe Curricula und Berufsbegleitstudium.
Ab Oktober 2025 wird die Volksschullehrerausbildung in Österreich reformiert: Englisch Pflicht, praxisnahe Curricula und Berufsbegleitstudium.

Vienna, Österreich - Ab Oktober 2025 wird die Volksschullehrerausbildung in Österreich grundlegend reformiert, was einen umfassenden Wandel in der Lehrerausbildung ermöglicht. Die Reform, die notwendig wurde, da die letzte umfassende Anpassung bereits über zehn Jahre zurückliegt, verfolgt das Ziel, die Ausbildungsinhalte und Strukturen an moderne Anforderungen anzupassen. Damit sollen Lehrer nicht nur unterrichten, sondern auch erziehen, beraten, begleiten, fordern und fördern können, wie Rektorin Beatrix Karl betont.

Eine der markantesten Veränderungen betrifft die Dauer der Studiengänge: Das Bachelorstudium wird von vier auf drei Jahre verkürzt, während das Masterstudium von einem Jahr auf zwei Jahre verlängert wird. Diese neuen Curricula, die ab Herbst 2025 in Kraft treten, legen zudem einen stärkeren Fokus auf Praxisanteile. Konkret sind ein zweiwöchiges Blockpraktikum in der Schuleingangsphase und Intensivpraxiswochen von mindestens vier Wochen vorgesehen, um den Studierenden praktische Erfahrungen zu ermöglichen.

Integration neuer Themen

Ein zentrales Element der neuen Ausbildung ist die verpflichtende Lehrveranstaltung zu Deutsch als Fremdsprache sowie die Einbeziehung von Englisch als Pflichtfach ab der dritten Klasse. Auch gesellschaftlich relevante Themen wie Gewaltprävention und Antidiskriminierung erhalten mehr Raum im Curriculum. Diese thematischen Schwerpunkte sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur Integration von Digitalisierung und Diversität in den Lehrplan. Angesichts der globalen Flüchtlingsbewegungen und der Notwendigkeit, auf digitale Entwicklungen zu reagieren, wurde dies als dringlich erachtet.

Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bildungsdirektionen, Hochschulen und Schulen zeigt bereits positive Auswirkungen. Andreas Schnider, Mitglied des Qualitätssicherungsrates, hebt die Wichtigkeit hervor, dass angehende Lehrer ihr Masterstudium berufsbegleitend absolvieren können. Besonders in Anbetracht des aktuellen Personalmangels stellen sich jedoch Herausforderungen, die die Verknüpfung von Studium und Beruf erschweren.

Fokus auf Digitalisierung

Eine weitere zentrale Neuerung der Ausbildung ist die verstärkte Berücksichtigung digitaler Bildung. Lehrkräfte sollen im Umgang mit digitalen Medien befähigt werden, um Schüler entsprechend zu unterstützen. Diese Entwicklung wird durch die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ gefördert, die innovative Konzepte zur Digitalisierung in der Lehrkräftebildung seit 2020 vorantreibt. Digitale Lehr-Lern-Konzepte werden dabei in der Lehramtsausbildung und -fortbildung getestet.

Beispiele wie das Projekt CODIP der Leuphana Universität Lüneburg zeigen, wie digitale Medien eingesetzt werden können, um individuelles Lernen zu fördern. Außerdem sind Werkzeuge wie elektronische Tagebücher und Feedback-Tools entscheidend, um die Reflexion aus Praxisphasen zu unterstützen. Diese Entwicklungen unterstreichen, dass digitale Schulbücher, Videos zur Analyse von Unterrichtsabläufen und andere digitale Medien zunehmend integriert werden, um Lehrkräfte auf die modernen Anforderungen des Unterrichtens vorzubereiten.

Die Änderungen in der Volksschullehrerausbildung stellen einen bedeutenden Schritt in die Zukunft dar. Durch die Kombination von praxisorientierten Inhalten und der Vermittlung digitaler Kompetenzen wird darauf abgezielt, die Qualität der Bildung nachhaltig zu erhöhen.

Für weitere Informationen siehe Vienna.at, Kleine Zeitung und Qualitätsoffensive Lehrerbildung.

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Ort Vienna, Österreich
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