Iran kündigt massenhafte Ausweisung von Afghanen ohne Aufenthaltstitel an!

Iran kündigt massenhafte Ausweisung von Afghanen ohne Aufenthaltstitel an!

Iran - Im Iran leben schätzungsweise fast 4,5 Millionen Afghanen, von denen viele ohne gültigen Aufenthaltsstatus sind. Die iranische Regierung hat kürzlich angekündigt, bis Ende März 2025 rund zwei Millionen Ausländer ohne rechtliche Aufenthaltsgenehmigung abzuschieben. Ahmad-Reza Radan, Kommandant der iranischen Ordnungskräfte, stellte in diesem Zusammenhang entschlossene Maßnahmen zur Ausweisung illegaler ausländischer Staatsbürger in Aussicht. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Sicherheitsbedenken, bei denen Afghanen verdächtigt werden, an Sabotageakten und verdeckten Operationen im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen dem Iran und Israel beteiligt zu sein und die Entwicklung von Angriffen mit selbstgebauten Drohnen könnte ebenfalls einschlagend sein.

Diese Entscheidung ist Teil einer breiteren innenpolitischen Diskussion im Iran über die hohe Zahl geflüchteter Afghanen im Land. Innenminister Eskandar Momeni unterstrich zwar die kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ländern, betonte jedoch, dass der Iran nicht in der Lage sei, einen so großen Zustrom von Migranten zu bewältigen. Berichten zufolge variieren die Schätzungen zur Anzahl der Afghanen im Iran erheblich, wobei einige Quellen von bis zu acht Millionen ausgehen. Viele von ihnen arbeiten im Niedriglohnsektor, etwa in Supermärkten oder auf Baustellen, um ihre Familien zu unterstützen.

Migration und Rückkehrwellen

Die Rückkehr afghanischer Flüchtlinge aus dem Iran ist oft mit Herausforderungen verbunden. In der Vergangenheit haben zahlreiche Afghanen, die aus dem Iran zurückkehrten, aufgrund von instabilen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen in ihrem Heimatland Schwierigkeiten gehabt, sich dort zu integrieren. Besonders die Integration von Rückkehrern gestaltet sich schwierig, da viele in informellen Siedlungen leben und um bescheidene Einkommen konkurrieren müssen. Ein Blick auf die Rückkehrbewegungen zeigt, dass zwischen 2016 und 2018 Zehntausende Afghanen in ihr Heimatland zurückkehren – häufig trotz der unsicheren Lage.

Die Grenze zwischen Afghanistan und Iran erstreckt sich über mehr als 900 Kilometer und ist teils unbewohnt, was die Kontrollen erschwert und dazu beiträgt, dass viele Afghanen illegal ins Nachbarland einreisen. Diese illegalen Migrationen sind oft von gewaltsamen Konflikten und extremer Armut in Afghanistan geprägt. Der Iran plant zudem den Bau eines bewachten Grenzwalls im Nordosten des Landes, um den Zustrom zu kontrollieren.

Angesichts der massiven Flüchtlingsbewegungen ist die iranische Regierung mit der Herausforderung konfrontiert, eine Balance zwischen humanitären Verpflichtungen und nationalen Sicherheitsinteressen zu finden. Die Situation der Afghanen im Iran bleibt angespannt, wobei viele im Niedriglohnsektor arbeiten und oftmals ohne ausreichende rechtliche Unterstützung dastehen. Auch die Perspektive der Rückkehrer bleibt prekär, da Afghanistan die hohe Zahl an Rückkehrern langfristig nicht nachhaltig integrieren kann.

Die Debatte über die Zukunft der Afghanen im Iran und die Auswirkungen der aktuellen Politik wird sowohl im Iran selbst als auch international aufmerksam verfolgt. Die nächsten Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Situation entwickeln wird, sowohl für die Afghanen im Iran als auch für die humanitären Herausforderungen, die damit verbunden sind.

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