ÖBB-Rahmenplan sorgt für Enttäuschung: Wichtige Projekte verschoben!

ÖBB reduziert Investitionen in Niederösterreichs Bahnprojekte bis 2030. Verzögerungen sorgen für Unmut und Unsicherheit.
ÖBB reduziert Investitionen in Niederösterreichs Bahnprojekte bis 2030. Verzögerungen sorgen für Unmut und Unsicherheit.

Niederösterreich, Österreich - Die jüngsten Entscheidungen der ÖBB zur Neuordnung des Rahmenplans sorgen für große Unruhe in Niederösterreich. Österreich berichtet, dass zentrale Bahnprojekte nicht nur verschoben, sondern in vielen Fällen auch vollständig gestrichen oder nicht berücksichtigt werden. Die Auswirkungen auf die regionale Mobilität sind gravierend.

Bis zum Jahr 2030 soll das Budget für den Bahnausbau von 21,1 Milliarden Euro auf 19,7 Milliarden Euro reduziert werden. Dies führt dazu, dass wichtige Projekte in der Region auf Jahre hinaus zurückgestellt werden. So wird beispielsweise die Verbindung der Ostbahn mit der Flughafenschnellbahn nun erst 2028 realisiert, obwohl sie ursprünglich für 2026 geplant war.

Verschiebungen und Streichungen

Ein besonders auffälliges Beispiel ist der Neubau der Flughafenspange zwischen Wien und Bruck an der Leitha, dessen Fertigstellung auf 2035 verschoben wurde. Auch der Ausbau der Nordbahn in Richtung Staatsgrenze und der viergleisige Abschnitt zwischen Meidling und Mödling lassen auf sich warten. Die Elektrifizierung der Erlauftalbahn sowie die Modernisierung der Puchberger Bahn wurden ebenfalls bis 2033 verzögert, während der elektrifizierte Betrieb zwischen Herzogenburg und Krems erst 2040 möglich sein soll.

Der ÖBB-Chef Andreas Matthä hebt die Dringlichkeit von Investitionen in die Bahninfrastruktur hervor. Doch die politischen Reaktionen auf den neuen Rahmenplan sind alles andere als positiv. Udo Landbauer von der FPÖ bezeichnet den Plan als „Anschlag auf die Menschen im ländlichen Raum“. Insbesondere die Unsicherheit, die durch die Verzögerung der Puchberger Bahn entsteht, sorgt für Besorgnis unter den Anwohnern.

Politische Reaktionen und Auswirkungen

Grünen-Politiker Georg Ecker spricht von einem fatalen Rückschritt in der Verkehrspolitik. Besonders dramatisch ist die Tatsache, dass wichtige Projekte wie die Nordwest- und die Laaer Ostbahn im neuen Rahmenplan komplett fehlen. Das Vertrauen in eine verlässliche Mobilitätszukunft in Niederösterreich ist durch diese Entwicklungen stark gesunken.

Die ÖBB betont allerdings, dass einige Projekte wie die Elektrifizierung der Mattersburger Bahn und der Ausbau des S-Bahn-Netzes um Wien fortgesetzt werden. Dies könnte den Betroffenen in der Region zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer bieten.

Hintergrund und Planung

Die Erstellung des Rahmenplans erfolgt in Abstimmung zwischen der ÖBB-Infrastruktur AG und dem Bundesministerium für Klimaschutz. Dieses Zielnetz, das langfristige Entwicklungen des Bahnnetzes vorgibt, soll durch eine priorisierte Auswahl von Projekten auf Basis von Kosten-Wirksamkeits-Analysen und Verkehrsprognosen schrittweise umgesetzt werden.

Aktuell gilt das Zielnetz 2025+, welches vor mehr als einem Jahrzehnt von der ÖBB definiert wurde. Zentrale Prioritäten umfassen die Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen für einen integrierten Taktfahrplan und den Ausbau von Trassenkapazitäten am Hauptnetz, um den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Ein neuer Fachentwurf für ein mögliches Zielnetz 2040 liegt bereits vor, schlägt jedoch angesichts der aktuellen Kürzungen einen dunklen Schatten auf die Zukunft der Verkehrsplanung in Niederösterreich.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Niederösterreich, Österreich
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