Eisenbahnerwarnung: Fachkräftemangel bedroht künftig den Bahnverkehr!

Deutschland - Der Fachkräftemangel im Bahnverkehr ist ein drängendes Problem, das sowohl Österreich als auch Deutschland betrifft. Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, äußert sich besorgt über die aktuellen Entwicklungen. Am 15. Mai 2025 erklärte er, dass die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner keinesfalls benachteiligt werden dürfen. Tauchner warnt vor negativen Folgen, die bereits in Deutschland beobachtet werden, und hebt die Bedeutung einer verlässlichen Finanzierung von Infrastruktur und Personal hervor. Er unterstützt die Ankündigung der Bundesregierung sowie der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), dass am Personal nicht gespart werden soll.
Die ÖBB kämpfen, wie viele andere Unternehmen auch, mit einer stetigen Fluktuation und einer Welle von Pensionierungen. Jährlich werden zwischen 4.000 und 5.000 neue Mitarbeiter:innen gesucht, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Laut Tauchner gibt es derzeit 4,5 Millionen Überstunden und 400.000 nicht konsumierte Resturlaubstage, was auf den akuten Personalmangel hinweist. Des Weiteren erachtet er Investitionen in zukunftsfähige Arbeitsplätze im Eisenbahnsektor als dringend notwendig, um die erforderliche Leistung aufrechtzuerhalten.
Personalbedarf und die Herausforderungen
Die ÖBB verzeichneten im Vorjahr 120.000 Bewerbungen und konnten im Jahr 2024 6.200 neue Mitarbeiter einstellen, darunter 685 Lehrlinge. Doch diese Zahlen stehen im Kontext eines viel größeren Bedarfs: Bis 2030 benötigen die ÖBB insgesamt 24.500 zusätzliche Beschäftigte, was etwa 4.100 pro Jahr entspricht. Ein wesentlicher Grund für diesen Personalbedarf ist die Pensionierung der Baby-Boomer, von denen bis 2030 etwa 9.000 Eisenbahner in den Ruhestand gehen werden. Außerdem verlassen rund 16% der Neulinge die Bahn innerhalb der ersten zwei Jahre.
Die Herausforderungen werden durch die Fluktuation verstärkt. Jeder sechste Mitarbeiter verlässt die Bahn nach kurzer Zeit, während 26% der Mitarbeiter unkündbar sind. Vorteilhaft für die ÖBB sind verschiedene Arbeitgeberleistungen wie Fahr-Vergünstigungen für Familien und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem werden Prämien von zweimal 2.500 Euro für Fahrdienstleiter und Verschieber angeboten, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Probleme im grenzüberschreitenden Verkehr
Ein weiterer Aspekt, der die Situation verschärft, sind die Probleme der Deutschen Bahn, die auch den Zugverkehr in Österreich beeinträchtigen. Mehr als 50% der Verspätungen bei der ÖBB sind auf Schwierigkeiten im Ausland, hauptsächlich in Deutschland, zurückzuführen. Tauchner warnte eindringlich vor einer Rückverlagerung von Angeboten von der Schiene auf die Straße, die er als falschen Weg ansieht. Aktuell sind wichtige Hochleistungsstrecken in Deutschland bis 2027 gesperrt, was zusätzliche Herausforderungen für den grenzüberschreitenden Verkehr mit sich bringt.
Die Notwendigkeit von schnellen und effektiven Lösungen ist gegeben, während gleichzeitig Investitionen aufgrund anhaltender Budgetprobleme auf der politischen Agenda stehen. Sparzwänge könnten geplante Investitionen in die Infrastruktur betreffen, was das Potenzial für eine langfristige Verbesserung der Situation weiter verringert. Angesichts dieser Herausforderungen bleibt auch die Frage, wie der kommende Fachkräftemangel in Deutschland, der bereits die Verkehrsberufe betrifft, ausgeglichen werden kann. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung wird ein Anstieg der Fachkräftelücke insbesondere in Verkehrsberufen prognostiziert, was die Dringlichkeit der Personalprognosen in Österreich widerspiegelt.
Insgesamt stehen die ÖBB vor der Herausforderung, sowohl den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten, als auch den wachsenden Personalbedarf zukünftig zu decken. Das Erfordernis an gut ausgebildetem Personal und einer stabilen finanziellen Basis bleibt ein zentrales Thema für die engen, internationalen Verkehrsnachfragen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Deutschland |
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