Verzweifelte Eltern warten: US-Frau nach Hirntod wegen Abtreibungsverbot am Leben

Georgia, USA - Adriana Smith, eine 30-jährige US-Amerikanerin, ist seit mehr als 90 Tagen hirntot und dennoch weiterhin schwanger. Die Situation ist nicht nur tragisch, sondern auch rechtlich komplex, da die strengen Abtreibungsgesetze im US-Bundesstaat Georgia die Ärzte zwingen, sie gegen den Willen ihrer Familie am Leben zu erhalten. Adrianas Mutter, April Newkirk, beschreibt die Situation als qualvoll und herzzerreißend.
Die Tragödie begann in der neunten Schwangerschaftswoche, als Adriana starke Kopfschmerzen verspürte und ein Krankenhaus aufsuchte. Trotz dieser Symptome wurden keine Tests oder ein CT-Scan durchgeführt, und sie wurde nach Hause geschickt. Am nächsten Morgen verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch, als sie Atemprobleme bekam. Ihr Freund rief die Rettung, und ein CT-Scan im Krankenhaus zeigte mehrere Blutgerinnsel im Gehirn. Leider kam die geplante Operation zu spät, und Adriana erlag dem Hirntod.
Rechtliche Grauzone
In Georgia sind Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche seit 2022 verboten, es sei denn, es liegt ein medizinischer Notfall vor. Die aktuellen Gesetze betrachten den Hirntod von Adriana jedoch nicht als medizinischen Notfall, was bedeutet, dass die Ärzte gesetzlich verpflichtet sind, die lebenserhaltenden Maßnahmen aufrechtzuerhalten, bis der Fötus lebensfähig geboren werden kann. Dies geschieht voraussichtlich bis zur 32. Schwangerschaftswoche.
Adriana ist mittlerweile in der 21. Schwangerschaftswoche, und auch wenn die Ärzte Fortschritte bei der Erhaltung der Schwangerschaft machen, bleibt die Belastung für die Familie extrem hoch. Smiths Fall wird als besonders schwierig angesehen, da die Entscheidungen der Ärzte nicht in Absprache mit der Familie getroffen werden können, was die emotionale Belastung für April Newkirk und die übrigen Angehörigen erhöht.
Der historische Kontext
Um die Tragweite dieser Situation besser zu verstehen, ist es wichtig, an die historischen Entwicklungen im US-Abtreibungsrecht zu erinnern. Am 22. Januar 1973 entschied der Oberste Gerichtshof der USA im Grundsatzurteil „Roe vs. Wade“, dass Frauen das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft abbrechen wollen. Dieses Urteil führte zu einer deutlichen Erhöhung der legalen Abtreibungen in den USA, wobei die Zahl von 745.000 im Jahr 1973 auf 1,58 Millionen im Jahr 1981 anstieg.
Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen wurde dieses Grundrecht jedoch am 24. Juni 2022 durch den Obersten Gerichtshof mit 5 zu 4 Stimmen gekippt. Dies führte dazu, dass 13 Bundesstaaten fast vollständige Abtreibungsverbote erließen, während liberalere Gesetze in anderen Bundesstaaten weiterhin gelten. In Georgia, wo Adriana Smith lebt, wird das Abtreibungsgesetz als besonders restriktiv angesehen, was triste Geschichten wie die ihre zur Folge hat.
Der Fall von Adriana Smith ist nicht nur eine persönliche Tragödie, sondern ein Spiegelbild der aktuellen politischen und rechtlichen Konflikte über das Abtreibungsrecht in den USA. Experten warnen, dass solche Situationen in Zukunft häufiger auftreten könnten, wenn sich an den geltenden Gesetzen nichts ändert.
Für weitere Informationen über Adriana Smiths Situation und die rechtlichen Implikationen in Georgia, siehe Krone, 20 Minuten und für den historischen Kontext Bundeszentrale für politische Bildung.
Details | |
---|---|
Vorfall | Notfall |
Ursache | strenge Abtreibungsgesetze |
Ort | Georgia, USA |
Quellen |