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Israeli Polizei durchsucht bekannte palästinensische Buchhandlungen in Ostjerusalem

In einem spektakulären Polizeieinsatz in Ost-Jerusalem wurden zwei palästinensische Buchläden durchsucht, Bücher beschlagnahmt und die Besitzer verhaftet – ein Aufschrei für die Meinungsfreiheit!

Die israelische Polizei hat am Sonntag zwei palästinensische Buchhandlungen in dem besetzten Ost-Jerusalem durchsucht, Bücher beschlagnahmt und einen der Besitzer sowie dessen Neffen festgenommen, wie Familienangehörige berichteten.

Details der Razzia

Überwachungskamerainformationen, die von den Eigentümern – vier Brüdern der Familie Muna – geteilt wurden, zeigen, wie Polizeibeamte Bücher in Müllsäcke stecken. Dies geschah in einer der Filialen der Educational Bookshop, eine seit Jahrzehnten respektierte Institution mit Arabisch- und Englischsprachigen Abteilungen.

Schäden und Festnahmen

Der Inhaber der Buchhandlung, Iyad Muna, erklärte gegenüber CNN: „Sie haben einige Bücher auf den Boden geworfen, aber das größte Materialschaden erfolgte im arabischen Geschäft.“ Fotos, die Muna von der arabischsprachigen Buchhandlung teilte, zeigen Bücher, Notizblätter und Schreibmaterial verstreut auf dem Boden.

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Ein israelisches Gericht verlängerte am Montag die Haft der beiden Männer – Mahmoud und Ahmed Muna – um 24 Stunden, gefolgt von fünf Tagen Hausarrest. Die Polizei hatte ursprünglich eine Verlängerung der Haft um acht Tage beantragt, während die Ermittlungen andauern.

Internationale Reaktionen und rechtliche Aspekte

Vertreter von diplomatischen Missionen der Europäischen Union, mehrerer EU-Mitgliedstaaten, des Vereinigten Königreichs und Brasiliens waren laut einem CNN-Journalisten während der Anhörung im Gericht anwesend.

Die israelische Polizei erklärte in einer Mitteilung, dass die beiden Personen wegen des Verdachts festgenommen wurden, „Bücher zu verkaufen, die zu Gewalt anregen und den Terrorismus unterstützen.“ Laut einer Erklärung des Polizeisprechers trafen die Ermittler bei der Durchsuchung auf zahlreiche Bücher mit „anstiftendem Material mit nationalistischen palästinensischen Themen“ in den Geschäften.

Umstrittene Inhalte in den Buchhandlungen

Unter den beschlagnahmten Büchern befand sich auch ein Malbuch für Kinder mit dem Titel „Von Fluss bis Meer.“ Dieser Ausdruck ist in Israel politisch umstritten. Einige Palästinenser verwenden den Begriff zur Unterstützung einer Heimat zwischen dem Jordanfluss und dem Mittelmeer, während viele Juden ihn als Aufruf zur Zerstörung Israels betrachten.

Die Bedeutung der Bildungsbuchhandlung

Die Educational Bookshop wurde 1984 in der zentral gelegenen Salah el Dein Straße in Ost-Jerusalem gegründet. Die ursprüngliche Filiale verkauft arabische Bücher, während die Jahre später eröffnete englischsprachige Buchhandlung von Palästinensern, Israelis und Ausländern frequentiert wird.

Die Gruppe „Die Zeit ist gekommen“, die sich für Frieden zwischen Juden und Palästinensern einsetzt, erklärte, dass die Buchhandlung und ihre Mitarbeiter „ein wichtiger Teil der gemeinsamen Zukunft sind, die wir uns für Jerusalem vorstellen. Die Festnahmen und Beschlagnahmungen schaden nicht nur dem Recht auf freie Meinungsäußerung und der Informationsfreiheit, sondern bringen auch die Zukunft der Stadt an den Rand der Kippe.“

Internationale Solidarität gefordert

Francesca Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete, äußerte sich „geschockt über die Razzia“ in den Buchhandlungen, die sie als „ein intellektuelles Leuchtturm und ein familiengeführtes Juwel, das gegen die palästinensische Auslöschung unter Apartheid Widerstand leistet“ bezeichnete.

Albanese forderte auch die internationale Gemeinschaft in Jerusalem auf, „zusammenzustehen, die Familie Muna zu unterstützen und dieses wichtige Zentrum zu schützen.“

Dieser Artikel wurde mit weiteren Entwicklungen aktualisiert. Eine vorherige Version bezeichnete die Gruppe „Die Zeit ist gekommen“ fälschlicherweise als „Ad Kan.“ Diese beiden Gruppen sind unterschiedliche Organisationen, und die Kommentare in diesem Artikel stammen von „Die Zeit ist gekommen.“

Michael Schwartz von CNN hat zu diesem Bericht beigetragen.


Details zur Meldung
Quelle
edition.cnn.com

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