Dritte Nacht der Gewalt: Rassistische Krawalle erschüttern Ballymena!

Ballymena, Nordirland - In den letzten Nächten kam es in Nordirland, insbesondere in Ballymena, zu schweren Krawallen, die von der Polizei als rassistisch motiviert eingestuft werden. Laut Informationen von Kleine Zeitung standen am Mittwochabend etwa 200 Personen der Polizei gegenüber. Diese sperrte Straßenzüge mit gepanzerten Fahrzeugen, nachdem es bereits zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen war, in denen unter anderem zwei Steine auf einen Polizeiwagen geworfen wurden.
Die Hintergrundgeschichte der Unruhen ist ein mutmaßlicher sexueller Übergriff auf ein minderjähriges Mädchen, für den zwei 14-Jährige aus Rumänien verantwortlich gemacht werden. Diese Vorfälle haben eine Welle von Gewalt ausgelöst, die von Tagesspiegel als besorgniserregend eingestuft wird. In den vergangenen Tagen wurden 32 Beamte verletzt, einige mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Kunststoffgeschosse ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Unruhen und Randalieren
Die Krawalle begannen nach einem zunächst friedlichen Protest, der sich schnell in gewalttätige Ausschreitungen verwandelte. Die Demonstranten griffen die Polizei mit Molotowcocktails, Ziegelsteinen und Feuerwerk an. Neben den Beamten wurden auch mehrere Geschäfte und Wohnungen beschädigt, und zahlreiche Fahrzeuge in Brand gesetzt. Der Chief Constable Jon Boutcher äußerte seine Besorgnis über die Auswirkungen der Gewalt auf die Ermittlungen und bestätigte, dass mehrere Personen aufgrund der Ausschreitungen festgenommen wurden.
Die Situation in Nordirland wird durch anhaltenden Rassismus weiter kompliziert. Nach Angaben von nd-aktuell wurden im Zeitraum von 2021 bis 2022 insgesamt 1.334 rassistische Vorfälle registriert, was einen Anstieg von 341 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies ist die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erfassung dieser Statistiken. Rassistische Übergriffe und Vorfälle sind vor allem in loyalistischen Arbeiterkiezen in Belfast und anderen protestantisch-unionistischen Wohnvierteln häufig.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Die anhaltende Gewalt und Rassismus in Nordirland zeigt sich nicht nur in der Zahl der Vorfälle. Eine Untersuchung des Economic and Social Research Institute (ESRI) stellt fest, dass Migranten sich in Nordirland zunehmend unwillkommen fühlen. Fast 40 Prozent der befragten Migranten berichteten, rassistische Hassverbrechen erlebt zu haben, und ein ähnlicher Anteil gab an, dass ihre Kinder in Schulen mit rassistischem Mobbing konfrontiert waren.
Die Berichte über die Probleme in Nordirland sind alarmierend. Peter Corrigan von Amnesty International bezeichnete das Land sogar als „sicheren Hafen für Rassisten“. Angesichts der politischen Instabilität und des fehlenden Interesses des Regionalparlaments, wirksame Maßnahmen gegen Rassismus zu ergreifen, ist die gesellschaftliche Lage überschaubar. Der Druck auf die Behörden wird steigen, wenn weitere Vorfälle auftreten und die Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit von Veränderungen hinweist.
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Ort | Ballymena, Nordirland |
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