In Deutschland brodelt die Aufregung! Berliner Chöre haben beschlossen, ein umstrittenes Wort aus Udo Lindenbergs Kultsong „Sonderzug nach Pankow“ zu streichen. Der Grund? Das Wort „Oberindianer“ soll als diskriminierend wahrgenommen werden, so die Stiftung Humboldt Forum, die die Chöre unterstützt. Diese Entscheidung sorgt für einen Sturm der Entrüstung in der Politik und der Öffentlichkeit!
Die Chöre, die am 16. und 17. November auftreten wollen, haben in einer offenen Diskussion mit der künstlerischen Leitung entschieden, das Wort aus dem 1983 veröffentlichten Hit wegzulassen. Stattdessen wird über eine alternative Gesangstechnik nachgedacht, um den Text zu verändern. Udo Lindenberg hatte in seinem Song damals frech an den DDR-Staatschef Erich Honecker appelliert und sich mit dem Begriff auf satirische Weise auseinandergesetzt. Doch die Stiftung ist sich bewusst, dass der Ausdruck auch eine gewalttätige Geschichte der Kolonisierung in sich trägt. Der Vorwurf der Diskriminierung schwebt nun über dem Lied, das einst als kritisches Statement gegen die DDR galt.
Politische Reaktionen: „Kulturlos und geschichtsvergessen“
Die Reaktionen aus der Politik sind heftig! Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki bezeichnet die Zensur als kulturfeindlich und sieht die Freiheit der Kunst bedroht. „Wie kulturlos ist es, einen über vier Jahrzehnte alten Liedtext eigenmächtig zu zensieren?“, fragt er empört. Auch die Generalsekretärin der CDU in Berlin, Ottilie Klein, lässt kein gutes Haar an der Entscheidung und spricht von „grotesk und geschichtsvergessen“. Sie kritisiert, dass ein Lied, das das diktatorische SED-Regime verspottet, nun zensiert wird. Unterstützung erhält sie vom Historiker Hubertus Knabe, der das Humboldt-Forum als „linksradikale Sekte“ bezeichnet.
Die Debatte über die Zensur von Lindenbergs Song zeigt, wie tief die Gräben in der Gesellschaft sind. Während einige die Entscheidung als notwendigen Schritt zur Sensibilisierung für diskriminierende Begriffe sehen, empfinden andere sie als einen Angriff auf die Kunstfreiheit. Udo Lindenberg selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, doch die Diskussion um seine Musik und die Bedeutung von Sprache wird weitergehen.