In Deutschland nimmt die Wohnarmut dramatisch zu! Eine neue Studie zeigt, dass die Zahl der Menschen, die wegen exorbitanter Wohnkosten in Armut leben, weit höher ist als altbekannt. Besonders in Hessen sind die Auswirkungen spürbar: Nach Abzug von Miete, Nebenkosten und Kreditzinsen bleibt vielen Menschen nur noch ein Einkommen im Armutsbereich. Dieser alarmierende Befund geht auf eine Auswertung des Paritätischen Gesamtverbands zurück, die auf Daten des Statistischen Bundesamts basiert. Während die offizielle Armutsquote in Hessen laut herkömmlicher Berechnung bei 15,5 Prozent liegt, steigt sie unter Berücksichtigung der Wohnkosten auf alarmierende 23,7 Prozent. Diese Statistik alarmiert nicht nur lokale Politiker, sondern fordert auch bundesweite Maßnahmen. So berichtet auch der Stern, dass mehr als 17,5 Millionen Menschen von Wohnarmut betroffen sind.
Das Ausmaß der Unsichtbarkeit
Der Paritätische Gesamtverband übt scharfe Kritik an der herkömmlichen Armutsstatistik, die schlichtweg Millionen von Menschen übersehen hat, deren existenzielle Sorgen durch hohe Wohnkosten verstärkt werden. Diese Überprüfung zeigt, dass 5,4 Millionen Menschen weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung haben. Dies betrifft insbesondere alleinlebende Rentner, die plötzlich unter die Armutsgrenze rutschen können, wenn sich ihre Mietkosten erhöhen. Der Verband ruft die zukünftige Bundesregierung auf, aktiv gegen die Wohnungsnot vorzugehen, um nicht nur angemessenen Wohnraum zu schaffen, sondern auch die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern. Nach dieser Analyse sind Städte wie Bremen, Sachsen-Anhalt und Hamburg die am stärksten betroffenen Regionen, während es in Baden-Württemberg und Bayern weniger ausgeprägt ist.
Diese Entwicklungen lenken die Aufmerksamkeit auf eine dringend notwendige Wohnungspolitik, die mieten bezahlbar hält und die finanzielle Belastung der Bürger deutlich reduziert. „Eine zielgerichtete Politik zur Vermeidung von Armut in Deutschland braucht gute Löhne, bessere soziale Absicherung und eine Wohnungspolitik“, betonte Hauptgeschäftsführer Joachim Rock. Der Druck auf die Politik wächst, um dem wachsenden Problem der Wohnarmut entgegenzuwirken, wie auch die Frankfurter Rundschau berichtete.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung