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Wiesbaden: Schock-Prozess um Vergewaltigung – Sina bricht ihr Schweigen

In Wiesbaden beginnt der Prozess gegen zwei afghanische Männer, die eine 18-Jährige im Sommer 2021 vergewaltigt haben sollen, während das Opfer nach drei Jahren endlich auf Gerechtigkeit hofft und mit den traumatischen Folgen kämpft.

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden hat ein Prozess begonnen, der die Öffentlichkeit erschüttert. Angeklagt sind zwei junge Männer afghanischer Herkunft, Sayed Sajad H. (23) und Rames H. (22), die einer jungen Frau, genannt Sina, im Juni 2021, zwei Tage nach ihrem 18. Geburtstag, einen schrecklichen Albtraum beschert haben sollen. Der Vorwurf: Vergewaltigung. Der Schauplatz des Vorfalls war der Kollmann-Weiher im Frankfurter Stadtteil Sossenheim.

Sina erinnert sich mit Schrecken an den Tag, an dem sie die beiden Angeklagten auf Einladung von Rames, den sie zuvor über eine Dating-App kennengelernt hatte, traf. In einer Atmosphäre voller Alkohol und Unbehagen entwickelte sich die Situation, die ihr Leben nachhaltig verändern sollte. Angeblich soll Sayed bei einem Kuss aggressiv geworden sein und Sina bedrängt haben, während Rames sie zu einem sexuellen Akt genötigt haben soll. „Mein ‚Nein‘ hat einfach keinen interessiert. Sie haben in ihrer Sprache gesprochen, ich war ihre Puppe“, beschreibt die heute 21-Jährige den schmerzhaften Vorfall.

Die Ermittlungen und der Prozess

Seit Dienstag müssen sich Sayed und Rames vor dem Amtsgericht Wiesbaden verantworten. Wie m.bild.de berichtet, behaupten beide Angeklagten, die sexuellen Handlungen seien einvernehmlich erfolgt. Diese Darstellungen haben sie sowohl bei der Polizei als auch vor Gericht bestätigt und das Mädchen als Verursacherin dargestellt.

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Besonders besorgniserregend ist die langwierige juristische Aufarbeitung des Falls. Die Tat ereignete sich bereits im Sommer 2021, die Anklage jedoch erst im Oktober 2022. Seitdem wartet die Geschädigte auf ihren Tag im Gericht, um das Erlebte hinter sich lassen zu können. Sinas Anwalt, Ulrich Warncke, kritisierte scharf die Verzögerungen im Verfahren und reichte eine Verzögerungsrüge ein. Er bemängelt, dass die Justiz häufig Opfer im Stich lasse, insbesondere junge Frauen, die schwere Gewalttaten erlitten haben.

Angeklagte und potentielle Folgen

Die Hintergründe der Angeklagten werfen ein zusätzliches Licht auf den Fall. Sayed ist bereits wegen Körperverletzung polizeibekannt und arbeitet trotz seiner Vorstrafe als Elektriker in Deutschland, wo er seit 2015 lebt. Hingegen hat Rames, ohne Schulabschluss und arbeitslos, eine befristete Aufenthaltsgenehmigung und lebt bei seinen Eltern.

Das Urteil in diesem aufrüttelnden Prozess soll am 4. Dezember gesprochen werden. Hinsichtlich der Brisanz des Falls und der Schwere der Vorwürfe bleibt abzuwarten, welche Wendung der Prozess noch nehmen könnte.

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