Ein aufsehenerregender Bericht des Wiener Stadtrechnungshofs hat gravierende Missstände bei den Wiener Linien ans Licht gebracht. Die Analyse, die auf Anfrage der ÖVP erstellt wurde, hebt insbesondere die anhaltenden Personalprobleme und die veraltete Infrastruktur hervor. Laut dem Bericht sind immer mehr Langsamfahrstellen aufgrund alter Schienen ein großes Hindernis für die Fahrgäste. „Die Anzahl der Langsamfahrstellen der Straßenbahn hat sich zwischen 2017 und 2023 von 49 auf 147 verdreifacht“, verkündet der Rechnungshof, während die Mängel im Schienennetz für längere Wartezeiten und eingeschränkten Service verantwortlich sind, wie die Presse berichtete.
Ein weiteres alarmierendes Ergebnis ist die Altersstruktur des Personals. Der Bericht zeigt, dass ein großer Teil der Beschäftigten über 50 Jahre alt ist, was in den nächsten zehn Jahren zu einem enormen Arbeitskräftebedarf aufgrund von Pensionierungen führen wird. „Man geht davon aus, dass bis 2031 rund 7.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden müssen“, verdeutlichte der Stadtrechnungshof. Trotz bereits durchgeführter Maßnahmen wie Gehaltserhöhungen bleibt die Fluktuation im Unternehmen hoch. „Viele Mitarbeiter kündigen bereits nach kurzer Zeit“, wie die Analyse bestätigt. Diese Situation zwingt die Wiener Linien, dringend effektive Rekrutierungsstrategien zu entwickeln, um dem Personalmangel entgegenzuwirken, wie Krone feststellte.
Kritik und Handlungsbedarf
Die Reaktionen aus der Politik sind deutlich. Die ÖVP bezeichnet den Bericht als „vernichtenden Befund“, der auf dringenden Handlungsbedarf hinweist. Störungen und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Wienlinien seien nun offiziell dokumentiert, was besonders die Fahrgäste betreffe. „Die Attraktivität der Wiener Linien muss für Mitarbeiter, Kunden und Steuerzahler verbessert werden“, forderte die Verkehrs-Sprecherin der ÖVP, Elisabeth Olischar. Auch die Grünen drängen auf bessere Arbeitsbedingungen und eine generelle 35-Stunden-Woche. Die FPÖ kritisierte die Wiener Linien scharf und sieht in den schlechten Bedingungen ein Zeichen für das Versagen der Stadtregierung. Damit wird klar: Das Thema Wiener Linien braucht dringend Lösungsvorschläge, um die Mobilität in der Stadt nachhaltig zu verbessern.