ChronikPolitik

Wien führt Ausstieg aus russischem Gas an: Bundesregierung muss Rahmenbedingungen schaffen

Wien führt den Ausstieg aus russischem Gas an und fordert die österreichische Bundesregierung auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Bereits 2020 hat die Fortschrittskoalition beschlossen, den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas voranzutreiben. Dieser Schritt war schon vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs geplant, um bis 2040 ein klimaneutrales Wien zu erreichen und die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Um den Ausstieg aus russischem Gas voranzutreiben, müssen jedoch noch verschiedene Grundlagen geschaffen werden. Dazu gehören die Anpassung der Gasinfrastruktur, um Gas aus anderen Regionen beziehen zu können, klare Vorgaben für den Handel, um die Herkunft von Erdgas aus nicht russischen Quellen nachweisen zu können, ein verbindliches Labeling-System, das die Herkunft von Erdgas transparent macht, die Beseitigung rechtlicher Unsicherheiten und Hindernisse für die Energiegewinnung aus Geothermie sowie die Schaffung rechtlicher Grundlagen und Infrastrukturvoraussetzungen für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft.

Wien geht bereits mit gutem Beispiel voran und hat bedeutende Mengen an Erdgas "nicht-russischer" Herkunft beschafft. Im Herbst konnte gemeinsam mit einem langjährigen Handelspartner 2,5 Terawattstunden Erdgas von alternativen Produzenten, größtenteils aus Norwegen, gesichert werden. Das entspricht gut 30 Prozent des benötigten Gas-Einsatzes in der Heizperiode 2023/24 oder dem jährlichen Wärmebedarf von 300.000 Haushalten. Zudem trägt Europas größte Großwärmepumpe dazu bei, den Erdgasverbrauch um 7% zu reduzieren.

Ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft ist das Kraftwerk Donaustadt, bei dem grüner Wasserstoff dem normalerweise verwendeten Erdgas beigemischt wird. Dieser Betriebsversuch ist weltweit einzigartig und kann jährlich bis zu 33.000 Tonnen CO2 einsparen. Zudem plant Wien die Errichtung der ersten Geothermieanlage in Wien-Donaustadt bis 2026, um Haushalte mit klimaneutraler Wärme zu versorgen. Auch Europas leistungsstärkste Großwärmepumpe, die Restwärme aus dem Abwasser der ebswien Kläranlage nutzt, versorgt 112.000 Wiener Haushalte mit klimafreundlicher Wärme.

https://fleischundco.at/

Die Fortschrittskoalition bekräftigt ihr Engagement, diese Herausforderungen anzugehen und den Ausstieg aus russischem Erdgas voranzutreiben. Allerdings betont sie auch, dass die Unterstützung und Förderung der österreichischen Bundesregierung dafür notwendig sind, um energieautonom und unabhängig von Gas zu werden.

In der folgenden Tabelle sind einige Informationen zur aktuellen Situation in Wien und den geplanten Maßnahmen aufgeführt:

Maßnahme Beschreibung
Beschaffung von nicht-russischem Gas Wien hat bereits bedeutende Mengen an Erdgas von alternativen Produzenten beschafft.
Großwärmepumpe Europas größte Großwärmepumpe reduziert den Erdgasverbrauch um 7%.
Beimischung von grünem Wasserstoff Im Kraftwerk Donaustadt wird grüner Wasserstoff dem Erdgas beigemischt.
Geothermieanlage in Donaustadt Bis 2026 soll die erste Geothermieanlage in Wien-Donaustadt errichtet werden.
Restwärmenutzung Europas leistungsstärkste Großwärmepumpe nutzt die Restwärme aus dem Abwasser einer Kläranlage.

Diese Maßnahmen sind nicht nur wichtige Schritte zur Erreichung der Klimaziele, sondern auch für den Ausstieg und die Unabhängigkeit von russischem Gas. Es ist jedoch entscheidend, dass die österreichische Bundesregierung die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen weiter voranzutreiben und die Energiewende zu unterstützen.



Quelle: NEOS – Klub im Wiener Rathaus / ots

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"