Politik

Wie soziale Medien den Wahlkampf beeinflussen: Ergebnisse einer großangelegten Studie

Der Einfluss von Algorithmen auf politische Wahlwerbung im Internet steht im Fokus einer großen Studie, die von Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) durchgeführt wurde. In Zusammenarbeit mit Forschern des Politecnico di Milano und des CENTAI in Turin wurden über 80.000 politische Anzeigen auf Facebook und Instagram im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 analysiert. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Algorithmen von Meta, dem Unternehmen hinter Facebook und Instagram, bestimmte Inhalte bevorzugten. Die AfD erzielte demnach die meisten Impressionen für ihr Werbebudget, während die Grünen trotz des gleichen Budgets die geringste Reichweite erzielten.

Eine weitere Erkenntnis der Studie war, dass es bei allen Parteien Diskrepanzen zwischen der angestrebten und tatsächlich erreichten Zielgruppe gab. Dies könnte auf Verzerrungen des Algorithmus basierend auf bekanntem Wählerverhalten zurückzuführen sein. So erreichten die meisten Parteien ein tendenziell jüngeres Publikum als geplant, während sich der gewünschte Altersbereich bei der AfD nach oben verschob. Zudem erreichten fast alle Parteien mehr Männer als geplant, während die Grünen umgekehrt mehr Frauen erreichten.

Die Ergebnisse der Studie werfen die Frage auf, ob zielgerichtete politische Werbung in den sozialen Medien fair ist. Laut Professor Stefan Feuerriegel, Leiter des Institute of Artificial Intelligence (AI) in Management der LMU, könne eine gezielte Ansprache bestimmter Zielgruppen die politische Teilhabe benachteiligter Gruppen einschränken. Zudem sei es kaum nachvollziehbar, ob die Algorithmen der Plattformbetreiber zu Verzerrungen beim Ausspielen der Anzeigen führen. Aus diesem Grund werden Forderungen nach einer besseren Überwachung dieser Art von Wahlwerbung laut.

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Die öffentliche Kontrolle und regulatorische Bemühungen, wie der Digital Services Act der EU, haben bereits dazu geführt, dass soziale Medienplattformen Daten zu politischer Werbung zugänglich machen, um Forschern die Möglichkeit zur Untersuchung zu geben. Die Studie der LMU-Forscher bietet einen einzigartigen Einblick in die Targeting-Strategien aller Parteien bei einer Wahl mit mehr als 60 Millionen Wahlberechtigten. Laut Feuerriegel ist mehr Transparenz seitens der Plattformen notwendig, um faire und sichere Wahlen zu gewährleisten. Politische Entscheidungsträger sollten sich daher verstärkt mit der Gestaltung wirksamer regulatorischer Rahmenbedingungen auseinandersetzen.

In einem Artikel von www.ots.at ist zu lesen, dass die Ergebnisse der Studie die komplexe Beziehung zwischen digitalen Wahlkampfstrategien und demokratischen Prozessen verdeutlichen. Es wird betont, dass Algorithmen den Erfolg von Wahlkampagnen beeinflussen und daher Vorsicht geboten sei. Die Forscher plädieren für eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Gestaltung wirksamer regulatorischer Rahmenbedingungen, um faire und sichere Wahlen zu gewährleisten. Die Studie wurde kürzlich im Fachmagazin PNAS Nexus veröffentlicht.

Zusätzlich zu den Informationen aus der gegebenen Quelle gibt es weitere Daten aus vor April 2023, die auf ähnliche Trends hindeuten. Eine Untersuchung von Daten aus vergangenen Wahlen hat gezeigt, dass politische Parteien verstärkt auf digitale Wahlkampfstrategien setzen. Das Internet und insbesondere die sozialen Medien bieten eine effektive Plattform zur gezielten Ansprache potenzieller Wähler. Dabei nutzen die Parteien verschiedene Zielgruppenmerkmale wie Alter, Geschlecht, Interessen und politische Überzeugungen, um ihre Botschaften maßgeschneidert zu präsentieren.

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Es wurde auch festgestellt, dass populistische Parteien häufig erfolgreichere Wahlwerbung in den sozialen Medien betreiben. Inhalte, die provokante politische Themen propagieren, erregen oft große Aufmerksamkeit und werden daher von den Algorithmen bevorzugt ausgespielt. Dies kann zu einer Verstärkung von Stereotypen und einer Spaltung der Gesellschaft führen.

Die Regulierung von politischer Wahlwerbung im Internet ist ein aktuelles Thema, das sowohl in der Politik als auch in der Forschung diskutiert wird. Die Forderung nach mehr Transparenz seitens der Plattformbetreiber und einer stärkeren Kontrolle der Algorithmen wird immer lauter. Nur so kann gewährleistet werden, dass politische Wahlen fair und demokratisch ablaufen und alle Bürger angemessen erreicht werden.

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