
In einem brisanten TV-Auftritt hat Präsident Aleksandar Vučić die internationale Politik und die Justiz in Serbien scharf kritisiert. Während einer Sendung beim Sender Pink äußerte er Besorgnis über wirtschaftliche und soziale Herausforderungen im Land und wies auf einen möglichen Rückgang der wirtschaftlichen Zahlen hin, der von eigenen Missständen und Korruption herrührt. „Ich möchte einfach, dass die Leute genau wissen, dass ich jemand bin, der gut verstanden hat, was sie tun“, betonte Vučić, der sich auch mit dem Angriff auf den Studenten Miloš Pavlović auseinandersetzte. Der Präsident bezeichnete die letzten Monate als „Monate des Terrors“ und äußerte die Notwendigkeit, gegen diese Situation zu kämpfen, solange er lebe. Vučić forderte eine stärkere öffentliche Verurteilung solcher Gewalttaten, die durch einen Mann namens Bilanović begangen wurden, und wich nicht von seiner Kritik an der Rolle der NGOs ab, die ihm zufolge subversive Aktivitäten fördern.
Proteste in Serbien
Parallel zu Vučićs Worten ist Serbien seit Monaten Schauplatz massiver Proteste, die als die größten in der Geschichte des Landes gelten. Diese Demonstrationen wurden durch die katastrophale Vernachlässigung der Infrastruktur ausgelöst, beispielweise durch den Tragödie am 1. November 2024, als ein Vordach am Bahnhof in Novi Sad einstürzte und 15 Menschenleben forderte. Die Unzufriedenheit mit der von Vučićs Serbischer Fortschrittspartei SNS geführten Regierung, die vielerorts an die kommunistische Vergangenheit erinnert, mündete in eine Welle von Protesten gegen Korruption und politischen Missstand. Viele Bürger fordern eine Wende und eine Verringerung der grassierenden Korruption, die zur Auswanderung Hunderttausender geführt hat. „Serbien hat das große Pech, dass die Welt momentan kaum nach Belgrad schaut“, so kommentierte die Süddeutsche Zeitung die derzeitige Situation.
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