In Vatikanstadt wird Nachhaltigkeit großgeschrieben! Ab sofort versorgen die Vatikanischen Museen sich selbst mit Strom aus einer neu installierten Photovoltaikanlage. Dieses innovative Glasdach über dem Eingang wurde innerhalb von nur sechs Monaten fertiggestellt und wird am Freitag, den 20. Dezember, feierlich eingeweiht. Kardinal Fernando Vergez Alzaga, Regierungschef des Vatikanstaats, und Barbara Jatta, Direktorin der Museen, werden der Segnung beiwohnen. Diese Maßnahme steht im Einklang mit den Leitlinien von Papst Franziskus aus der Umwelt-Enzyklika "Laudato sì" und erfüllt die Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzabkommens, wie die offizielle Erklärung des Vatikan besagt. Der Vatikan verfolgt bereits seit Monaten Strategien zur Förderung erneuerbarer Energien, unter anderem durch die Umstellung des gesamten Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge, die mit grünem Strom betrieben werden.
Energieverbrauch in Museen im Fokus
In Deutschland hingegen stehen die Museen vor einem ganz anderen Problem: Ein Blick auf die Neue Nationalgalerie in Berlin zeigt, dass nachdem sie renoviert wurde, ihr Energieverbrauch dramatisch gestiegen ist. Aktuell wird das Museum der Moderne als das energieverbrauchendste Bauwerk seiner Art bezeichnet. Stefan Simon, Direktor des Rathgen-Forschungslabors, kritisiert die enormen Energiekosten, die Museen in Zeiten des Klimawandels und des drohenden Energienotstands verursachen. Zukünftige Planungen müssen die energieeffiziente Nutzung in den Mittelpunkt stellen, um die hohen Kosten zu reduzieren und gleichzeitig die Klimaziele zu unterstützen. Er schlägt vor, die aktuellen Empfehlungen für Raumklima und Luftfeuchtigkeit zu überdenken und mehr auf evidenzbasierte Ansätze zu setzen. Simon fordert von den Verantwortlichen pragmatische Lösungen zur Einsparung von Energie, insbesondere in Anbetracht der sich verändernden Klimabedingungen.
Die Situation verdeutlicht, dass während der Vatikan mit innovativen Maßnahmen zur Klimaneutralität vorangeht, in anderen Regionen wie Berlin die museale Architektur und ihr Energieverbrauch dringend angepasst werden müssen. So betont Simon, dass die Zeit der klassisch gläsernen Museen vorbei ist – es wird höchste Zeit, neue Wege in der Energienutzung zu beschreiten. Diese parallelen Entwicklungen zeigen, dass der Weg zu einer nachhaltigeren Museumslandschaft in Europa noch lange nicht abgeschlossen ist, aber erste Schritte sind vielversprechend, wie KAP berichtete. Auch das große Risiko, das mit dem gegenwärtigen Energieverbrauch von Museen verbunden ist, ist nicht zu vernachlässigen – hier sind Politik und Verantwortliche gleichermaßen gefordert, wie Deutschlandfunk Kultur hervorhebt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung