
Ein US-Bürger wurde auf den North Sentinel-Inseln, die von der indigenen Gruppe der Sentinelesen bewohnt werden, festgenommen. Viktor Polyakow, ein 24-jähriger Mann aus Arizona, wird beschuldigt, ohne Erlaubnis auf die Insel gelangt zu sein. Diese Insel ist bekannt dafür, dass ihre Bewohner keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Polyakow hatte offenbar den Plan, mit den Sentinelesen in Kontakt zu treten, was jedoch mit dem Risiko verbunden ist, die Sicherheit dieser isoliert lebenden Gemeinschaft zu gefährden. Die indischen Behörden haben ihn festgenommen, nachdem Fischer seine Rückkehr beobachtet und die Polizei informiert hatten. Laut Informationen von Kleine Zeitung hatte Polyakow am Montag mit einem Boot die Insel erreicht und versuchte, mit einer Pfeife auf sich aufmerksam zu machen.
Bei seinem kurzen Aufenthalt auf der Insel legte er eine Kokosnuss und eine Dose Cola als "Gabe" ab und nahm ein Video auf, ohne jedoch direkten Kontakt zu den Inselbewohnern aufzunehmen. Die Situation wirft ernste Fragen über die Gefahren auf, die unkontaktierte Völker durch unerlaubte Kontaktversuche erfahren können, insbesondere in Bezug auf Krankheiten, gegen die sie keine Immunität haben. „Survival International“ hat Polyakows Verhalten scharf kritisiert und darauf hingewiesen, dass unkontaktierte Völker extrem verletzlich sind, da sie häufig keine Abwehrkräfte gegen die Krankheiten der Zivilisation entwickeln konnten.
Die Gefahren für unkontaktierte Völker
Indigene Völker, insbesondere unkontaktierte Gemeinschaften, sind weltweit großen Bedrohungen ausgesetzt. Diese reichen von Landraub bis hin zu klimatischen Veränderungen, die ihren Lebensraum gefährden. In einem Bericht von ZDF wird darauf hingewiesen, dass etwa 200 indigene Gruppen heute in Isolation leben. Dieser Zustand wird durch Holzfäller, Viehzüchter, Drogenschmuggler, Missionare und Touristen weiter erschwert, die in ihre Lebensräume eindringen.
Die Aktivistin Teresa Mayo von „Survival International“ betont, dass der Kontakt mit der Zivilisation die größte Gefahr für unkontaktierte Völker darstellt. Früher wurde in Brasilien eine Politik der kontrollierten Kontaktaufnahme verfolgt, die jedoch negative gesundheitliche Folgen für die betroffenen Gemeinschaften hatte. Heutzutage gilt die „Politik des Nicht-Kontakts“, die besagt, dass isolierte Völker nur dann den Kontakt suchen, wenn sie keine andere Möglichkeit sehen.
Die Sentinelesen und andere unkontaktierte Gruppen leben in relativ isolierten Gebieten, die oft von Abholzung bedroht sind. Ihr wertvolles Wissen über biologische Vielfalt und Heilpflanzen könnte verloren gehen, sollte ihr Lebensraum weiter angegriffen werden. Es ist entscheidend, diese Gemeinschaften und ihre Lebensweise zu schützen, um ihre kulturelle Identität und die biologische Vielfalt ihrer Heimat zu bewahren.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung