Am 20. Dezember 2024 erschütterte ein tödlicher Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt die Region. Der Täter, Taleb al-Abdulmohsen, ein 50-jähriger Facharzt für Psychiatrie, fuhr mit einem gemieteten schwarzen BMW-SUV durch eine Rettungsgasse auf den Weihnachtsmarkt und erfasste dabei zahlreiche Menschen. Bei der Amokfahrt wurden fünf Personen getötet, darunter ein neunjähriges Kind aus Niedersachsen und vier Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren aus Sachsen-Anhalt. Zudem gab es über 200 Verletzte, von denen 41 schwerste Verletzungen erlitten haben. Der Vorfall ereignete sich um 19:02 Uhr (MEZ), das Fahrzeug fuhr etwa 300 Meter durch die Menschenmenge, bevor der Täter außerhalb des Weihnachtsmarktes von der Polizei festgenommen wurde.
Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft und der Generalbundesanwalt haben die Ermittlungen aufgenommen, dabei wurde jedoch kein politisches Motiv festgestellt. Vor der Tat soll Saudi-Arabien deutsche Sicherheitsbehörden dreimal vor al-Abdulmohsen gewarnt haben, jedoch wurden Hinweise auf Gewaltdrohungen und mögliche Anschlagsvorbereitungen nicht ausreichend verfolgt. Der Täter äußerte Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland, Experten ordnen ihn und seine Motivation dem rechtsextremen Spektrum zu. Nach dem Anschlag kam es zu Übergriffen auf migrantisch gelesene Personen und einer Welle von Falschinformationen in sozialen Medien.
Reaktionen auf den Anschlag
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason äußerte sich tief betroffen über den Vorfall. In einem Interview berichtete er, dass er den Ort des Geschehens gut kenne, da er seit rund 25 Jahren in Wendgräben, nahe Magdeburg, wohne. Gislason zeigte sich erschüttert und appellierte daran, für Werte und Lebensweise einzustehen. Er äußerte Besorgnis über den weltweiten Rechtsruck und die Unzufriedenheit vieler Menschen, die seiner Meinung nach in der finanziellen Schieflage weltweit verwurzelt sind. Zudem warnte er vor einer Tendenz zur Oligarchie, in der Geld die Politik bestimmt und kritisierte die Einflussnahme von Geldgebern auf Medien und Politik, was zu einer Verzerrung der Wahrnehmung der Bedürfnisse armer Menschen führe.
Der Anschlag hat international Solidaritätsbekundungen ausgelöst, unter anderem aus Saudi-Arabien, Österreich, Frankreich und den USA. In Deutschland wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten erhöht, und es wurde ein Gedenkgottesdienst sowie eine Trauerbeflaggung für die Opfer angeordnet. Kritiker hinterfragen das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes, da ein Eindringen mit Fahrzeugen möglich war.
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