In der Stadt Stuttgart brodelt es: Der Eigentümerverein Haus & Grund erhebt scharfe Vorwürfe gegen das städtische Baurechtsamt! Bei der feierlichen 19. Ausgabe des Tags des Eigentums am Samstag trafen sich rund 1000 Hauseigentümer in der Liederhalle, um drängende Fragen rund um Baurecht und Grundsteuerreformen zu erörtern. Der Vorsitzende Joachim Rudolf ließ kein gutes Haar am Zustand der Behörde. "Mehr Wohnraum darf nicht an den Baurechtsämtern scheitern", schmetterte er. Laut Rudolf äußern immer mehr Mitglieder ihr Unverständnis über die unberechenbaren Bearbeitungszeiten und die mangelhafte Beratung durch die Stadtverwaltung.
Besonders ins Visier nahm Rudolf Baubürgermeister Peter Pätzold von den Grünen, dem er die zähen Abläufe im Baurechtsamt vorwarf. Um die Misere zu lösen, fordert der Eigentümerverein dringend eine Digitalisierung der Bauakten und die Unterscheidung zwischen großen und kleinen Bauanträgen. Ein weiterer Streitpunkt: die Grunderwerbssteuer. Rudolf sieht Finanzminister Danyal Bayaz in Baden-Württemberg als Hemmschuh. Um das Wohneigentum attraktiver zu gestalten, plädiert er für eine Senkung der Steuern beim Ersterwerb von Immobilien.
Ein Aufruf zur Risikobereitschaft
Gastredner Roland Koch, ehemaliger hessischer Ministerpräsident und aktueller Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, stellte sich der Zuhörerschaft mit handfesten Forderungen. In seiner leidenschaftlichen Ansprache ermutigte er die Bürger, den aktuellen Herausforderungen mit mehr Risikobereitschaft zu begegnen. "Wir müssen uns von starren Vorschriften lösen und die Politik dazu bringen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen", rief Koch. Mit seinem eindringlichen Appell entfachte er eine Debatte über die Verantwortung der Gesellschaft, aktiv an Lösungen zu arbeiten und dabei dem Prinzip der sozialen Marktwirtschaft zu vertrauen. Es wurde klar: Die Eigentümer in Stuttgart verlangen Änderungen – und zwar sofort!
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