In einem dramatischen Wettlauf um die Macht in Irland hat die Stimmenauszählung begonnen, und die ersten Ergebnisse deuten auf ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den drei Hauptparteien hin. Laut einem Exit-Poll von Ipsos B&A führt die linke Nationalistenpartei Sinn Fein mit 21,1 Prozent der Stimmen, nur knapp vor den beiden Mitte-rechts-Parteien Fine Gael und Fianna Fail, die 21 Prozent und 19,5 Prozent erzielen konnten. Diese Umfrage könnte das Ende der jahrzehntelangen Dominanz der beiden traditionellen Parteien markieren!
Die Auszählung startete am Samstag um 09:00 GMT, und während erste Teilergebnisse im Laufe des Tages erwartet werden, könnte das endgültige Ergebnis Tage in Anspruch nehmen. Irland nutzt ein System der proportionalen Vertretung, bei dem die Stimmen der ausgeschiedenen Kandidaten in mehreren Runden neu verteilt werden. Politikwissenschaftler Eoin O’Malley von der Dublin City University warnt, dass Fine Gael und Fianna Fail, die Koalitionspartner der scheidenden Regierung, möglicherweise auf kleinere Parteien angewiesen sind, um die benötigten 88 Sitze zu sichern.
Ein historischer Wahltag
Mary Lou McDonald, die Präsidentin von Sinn Fein, sieht in diesen Wahlen einen historischen Tag, an dem die Möglichkeit besteht, eine neue Regierung für den Wandel zu wählen. Premierminister Simon Harris, der mit seiner Familie in Delgany seine Stimme abgab, stand unter Druck, nachdem er in einem viralen Clip als unhöflich gegenüber einer Pflegekraft wahrgenommen wurde. Die letzten drei Wochen des Wahlkampfs waren von hitzigen Debatten über Wohnungsnot, Lebenshaltungskosten und Einwanderung geprägt, wobei beide Mitte-rechts-Parteien ihre pro-business und pro-EU-Haltung betonten.
Irlands Wirtschaft ist stark von ausländischen Direktinvestitionen abhängig, insbesondere von US-Technologie- und Pharmaunternehmen. Doch die Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump, Zölle auf Importe zu erheben und Unternehmenssteuern zurückzuholen, haben Besorgnis über das wirtschaftliche Modell des Landes ausgelöst. Sinn Fein, die bei der letzten Wahl 2020 die meisten Stimmen erhielt, konnte damals keine Koalitionspartner finden, was zu wochenlangen Verhandlungen führte. Doch jetzt könnte sich das Blatt wenden!
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