Eine bemerkenswerte Wendung hat sich im Fall der Formel-1-Legende Michael Schumacher ergeben, denn seine Heimatstadt Kerpen verweigert ihm die Ehrenbürgerschaft. Der Bürgermeister Dieter Spürck erklärte, dass Kerpen derzeit über keine Ehrenordnung verfüge, die eine solche Ehrung überhaupt ermöglichen würde. Diese Informationen stammen aus einem Bericht von Krone, der das Versagen der Stadt in dieser Sache bewertete. Bei einer Ratssitzung im März 2024 wurde zwar angeregt, sich mit dem Thema der Ehrenbürgerschaft zu befassen, doch seitdem scheinen alle Bemühungen ins Stocken geraten zu sein.
Die Frustration über diese Entscheidung wird besonders durch die heftige Kritik von Michael Schumachers Bruder, Ralf Schumacher, deutlich. Ralf äußerte sich verärgert über die Ignoranz der Politik und promovierte über soziale Medien seinen Unmut: „Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig!“ Diese Empörung wurde auch von Focus aufgegriffen, nachdem die Stadtpolitik von Kerpen in einer ernüchternden Erörterung festgestellt hat, dass man „andere Baustellen“ habe und eine Entscheidung über die Ehrenbürgerschaft nicht oberste Priorität genießt. SPD-Fraktionschef Andreas Lipp und Grünen-Vertreter Peter Abels äußerten sich skeptisch zu möglichen Ernennungen, was das Thema endgültig abseits ihrer Agenda zu drängen scheint.
Für viele bleibt die Frage offen, warum eine Stadt, die einen solch herausragenden Sportler und Weltmeister wie Michael Schumacher hervorgebracht hat, ihm nicht die verdiente Anerkennung zuteil werden lässt. Da der politische Wille zur Einführung einer Ehrenordnung noch aussteht und kein Antrag zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft vorliegt, bleibt unklar, ob sich die Situation in naher Zukunft ändern wird.
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