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Rahmenbedingungen für Frauen verbessern: ÖVP und Wirtschaftskammer Pläne benachteiligen weiterhin

ÖGB-Schumann: „Rahmenbedingungen verändern statt Frauen verhöhnen.“

Die Pläne der ÖVP und der Wirtschaftskammer für einen Vollzeitbonus und steuerfreie Überstunden werden von Korinna Schumann, der Vizepräsidentin und Frauenvorsitzenden des ÖGB, als weiterer Vorschlag zur Benachteiligung von Frauen kritisiert. Laut Schumann drängt die österreichische Bundesregierung Frauen aufgrund mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Teilzeitarbeit und will ihnen dann auch noch den versprochenen 1.000-Euro-Bonus für Vollzeitarbeit verweigern. Ihrer Meinung nach sollten zunächst die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Frauen ermöglichen, in Vollzeit zu arbeiten. Als eine solche Rahmenbedingung nennt sie den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes. Außerdem haben der ÖGB und die Arbeiterkammer das Familienarbeitsmodell vorgeschlagen, bei dem Eltern gleichermaßen Zeit für Erwerbsarbeit und Sorgearbeit aufwenden können. Schumann betont, dass die Regierung dieses Modell sofort umsetzen könnte, anstatt Frauen zu verhöhnen.

Die Forderung nach der Streichung von Steuern auf Überstunden wird ebenfalls als diskriminierend angeführt, da vor allem Vollzeit arbeitende Männer davon profitieren. Teilzeitbeschäftigte, überwiegend Frauen, erhalten für ihre Mehrarbeit niedrigere Zuschläge von 25 Prozent statt der 50 Prozent, die bei Vollzeitbeschäftigten gelten. Außerdem erhalten Teilzeitbeschäftigte erst nach drei Monaten Zuschläge für geleistete Überstunden, da für sie dieser Durchrechnungszeitraum gilt. Schumann ist der Meinung, dass es sinnvoller wäre, über eine Arbeitszeitverkürzung nachzudenken, da die Nachteile für die physische und psychische Gesundheit aufgrund überlanger Arbeitszeiten ausreichend wissenschaftlich belegt sind.

Im Folgenden eine Tabelle zur Verdeutlichung der Unterschiede zwischen Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigten:

| | Vollzeitbeschäftigte | Teilzeitbeschäftigte |
|——————————|———————-|———————|
| Höhe der Zuschläge | 50 Prozent | 25 Prozent |
| Dauer bis zum Zuschlagsbeginn | – | 3 Monate |

Die aktuellen Pläne der ÖVP und der Wirtschaftskammer werden von Schumann als hintersinnig und benachteiligend für Frauen kritisiert. Sie betont die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um Frauen den Einstieg in Vollzeitarbeit zu ermöglichen, anstatt sie weiter zu benachteiligen.



Quelle: ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund / ots

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