
In der Slowakei gehen Tausende Menschen auf die Straßen, um gegen die Politik von Ministerpräsident Robert Fico zu protestieren, der für seine prorussische Haltung stark in der Kritik steht. Diese Welle von Demonstrationen, ausgelöst durch Ficos umstrittenes Treffen mit Wladimir Putin in Moskau, zwingt die Bürgerinitiative "Mier Ukrajine" (Friede der Ukraine) dazu, eine klare Botschaft zu senden: "Wir möchten in einem freien Land leben!" Am Freitag versammelten sich allein in Bratislava rund 15.000 Menschen, die Ficos Kurs als Verrat an den westlichen Bündnispartnern und an der Ukraine verdammten. Laut Tagesschau hätten die Protestierenden ihm vorgeworfen, ein "Agent einer ausländischen Macht" zu sein und sich gegen die Interessen der Slowakei und der Ukraine zu stellen.
Die zurückhaltende Waffenausfuhr der Slowakei an die Ukraine, die derzeit auf nicht-tödliche Goods wie Minenräumgeräte begrenzt ist, sorgt ebenfalls für Unmut. Fico hat die Waffenlieferungen aus den Armeebeständen gestoppt, während die Demonstranten ein stärkeres Engagement fordern und massiv für Munition spenden. Bereits 75.000 Menschen haben über fünf Millionen Euro zur Unterstützung der Ukraine gesammelt, wie Vienna.at berichtet. Die Proteste, die in den letzten Wochen anhalten, sind eine Reaktion auf Ficos angenommene Abkehr vom Westen und den Versuch, die Slowakei in die Arme Russlands zu treiben.
Unterstützung der Ukraine versus Russlands Einfluss
Die Demonstranten betonen die Notwendigkeit, die Slowakei vor Ficos Regierung zu schützen, die den Druck des Westens ignoriert und sich stattdessen Russland annähert. Kritiker warnen, dass diese Politik nicht nur den Verteidigungskurs der Slowakei gefährdet, sondern auch die europäische Solidarität untergräbt. Fico, der mit den wirtschaftlichen Folgen des Transitz stoppenden russischen Gases kämpft, drohte zudem, humanitäre Hilfe für ukrainische Flüchtlinge zu reduzieren und EU-Finanzhilfen zu blockieren, sollte er keine Kompromisse erreichen. Diese Haltung stößt bei vielen auf Ablehnung, während die Bürgerinitiative erneut zu einer großen Protestwelle in den kommenden Wochen aufruft.
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