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Protest für gleiches Recht und Ansehen: Die Situation von Menschen mit Behinderungen in Österreich.

Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai setzt sich die Behindertenanwältin Christine Steger für gleiches Recht und Ansehen ein und betont die Bedeutung von Selbstbestimmung und Inklusion. In Österreich leben mehr als 1,3 Millionen Menschen mit Behinderungen, was etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Seit 18 Jahren existiert das Behindertengleichstellungspaket, das Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung schützen soll. Seit 2008 ist zudem die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kraft.

Christine Steger erklärt, dass sich durch die genannten Maßnahmen die Situation von Menschen mit Behinderungen in den letzten 20 Jahren verbessert habe. Dennoch sei das Ziel einer Gesellschaft, in der Selbstbestimmung und Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderungen selbstverständlich sind, noch nicht erreicht. Um Exklusion entgegenzuwirken, sind vor allem in Bereichen wie Kindergärten und Schulen Maßnahmen erforderlich. Derzeit besuchen rund 14.500 Schüler:innen mit Behinderungen in Österreich Sonderschulen.

Auch auf dem Arbeitsmarkt sind grundlegende Veränderungen notwendig. Aktuell arbeiten rund 28.000 Menschen mit Behinderungen in Tagesstrukturen, erhalten jedoch kein Gehalt, sondern lediglich ein Taschengeld. Die Bundesregierung hat kürzlich die Initiative „Lohn statt Taschengeld“ angekündigt, um diesen Zustand zu verbessern. Dennoch bleibt fraglich, ob diese Pilotprojekte ausreichen, um einen inklusiven Arbeitsmarkt langfristig zu etablieren.

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Ein weiteres Problem stellt der Mangel an Assistenzleistungen dar, insbesondere deren Finanzierung. Viele Menschen mit Behinderungen sind auf betreute Einrichtungen angewiesen, da sie in ihrer eigenen Wohnung nicht die benötigte Assistance erhalten können. Barrierefreie Wohnungen sind nach wie vor Mangelware.

Aufgrund dieser Gegebenheiten werden Menschen mit Behinderungen systematisch von der Gesellschaft ausgegrenzt. Die Medien transportieren oft ein falsches Bild von Menschen mit Behinderungen als entweder heldenhaft oder hilfsbedürftig. Dies verstärkt Vorurteile und schürt ein Gefühl der Unnahbarkeit und Ungleichheit.

Christine Steger appelliert an die Medien, Entscheidungsträger:innen und jeden Einzelnen, Vorurteile abzubauen und Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt in die Gesellschaft zu integrieren. Inklusion kann nur durch konkrete Taten erreicht werden.

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Im Folgenden eine Tabelle mit relevanten Informationen:

| Thema | Information |
|————–|————-|
| Anzahl der Menschen mit Behinderungen in Österreich | Über 1,3 Millionen |
| Anteil der Menschen mit Behinderungen an der Gesamtbevölkerung | Rund 20 Prozent |
| Existenz des Behindertengleichstellungspakets | Seit 18 Jahren |
| In-Kraft-Treten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Österreich | Seit 2008 |
| Anzahl der Schüler:innen mit Behinderungen an Sonderschulen im Schuljahr 2021/2022 | Rund 14.500 |
| Anzahl der Menschen mit Behinderungen, die in Tagesstrukturen arbeiten | Rund 28.000 |
| Ankündigung der Initiative „Lohn statt Taschengeld“ | Seitens der Bundesregierung |
| Mangel an Assistenzleistungen bei Menschen mit Behinderungen | Besonders problematisch in Bezug auf Wohnungen |
| Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft | Aufgrund von Vorurteilen und falschen Medienbildern |
| Appell von Christine Steger | Abbau von Vorurteilen und Schaffung einer inklusiven Gesellschaft durch konkrete Taten |

Quelle: Ohne Quelle



Quelle: Behindertenanwaltschaft / ots

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