
Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk warnt eindringlich vor der besorgniserregenden politischen Entwicklung in Deutschland, insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern. In einem Gespräch mit dem NDR erläutert er, dass die Wahlergebnisse der jüngsten Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen auf einen alarmierenden Trend hinweisen. Die AfD hat in Brandenburg mit 29,2 Prozent weiter zugelegt, während die SPD nur knapp stärkste Partei wurde. Kowalczuk hebt hervor, dass diese Wahlen "eine besorgniserregende Bestätigung" seiner Befürchtungen darstellen, da die AfD in Thüringen als stärkste Fraktion in den Landtag gewählt wurde und viele Wähler autoritäre Strukturen unterstützen. In seinen drastischen Worten bringt er ausdrucksvoll seine Sorge über die Gefährdung von Demokratie und Freiheit in Deutschland zum Ausdruck, "die so bedroht sind wie seit Jahrzehnten nicht mehr", da nahezu die Hälfte der Wähler populistischen und autoritären Parteien ihre Stimme gegeben hat, wie ndr.de berichtet.
Die Wurzeln des Problems
Kowalczuk erklärt, dass die Ängste in der Gesellschaft, insbesondere im Osten, aus einer "doppelten Transformations-Überforderung" resultieren. Diese Ängste wurden durch die digitale Revolution und die Globalisierung verstärkt, was dazu führt, dass viele Menschen nach einfachen Lösungen suchen, die populistische Parteien bieten. Diese Dynamik führt dazu, dass Emotionen bei Wählern eine essentielle Rolle spielen und die Politik maßgeblich prägen. "Die Leute tragen eine unglaubliche Wut mit sich", so Kowalczuk, "obwohl es im Osten wirtschaftlich besser geht als je zuvor." Das mentale Bild des Ostens als unterdrücktes Gebiet ist der Realität nicht gerecht, dennoch bleibt die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit stark, wie er deutlich macht. Kowalczuks Aussagen verdeutlichen, dass der Erfolg der AfD und ähnlich orientierter Parteien tiefere sozio-kulturelle Ursachen hat, die dringend angegangen werden müssen, wobei er sich gegen eine Zusammenarbeit mit den Extremisten ausspricht, wie es auch kleinezeitung.at berichtet.
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