
Am 10. März 2025 zeigt sich Roman Hebenstreit, der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, erfreut über die beeindruckenden Fahrgastzahlen der ÖBB. Im Jahr 2024 haben die Bundesbahnen mehr als 500 Millionen Fahrgäste befördert, was einen neuen Rekord darstellt. "Die Entwicklung zeigt, dass sich Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs lohnen und sich immer mehr Menschen für Bahn und Bus entscheiden, wenn das Angebot stimmt", erklärt Hebenstreit und bedankt sich gleichzeitig bei den Mitarbeitern, die tagtäglich für einen reibungslosen Betrieb sorgen. Trotz dieses Erfolges erkennt Hebenstreit an, dass es im System Herausforderungen gibt, einschließlich Fahrzeugengpässen und Baustellen, die den Betrieb stören könnten. Weiterhin fordert Hebenstreit eine Aufwertung der Lehrlingsausbildung innerhalb der ÖBB, um den Bedarf an Fachkräften langfristig zu decken, insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden Betrieb der Koralmbahn im Dezember 2025.
Im Kontrast zu den positiven Entwicklungen der ÖBB setzt sich eine Gruppe von Aktivisten von ROBIN WOOD und Sand im Getriebe Berlin für eine gerechtere Verkehrspolitik ein. Mit einer Kletteraktion am Berliner Hauptbahnhof und einem 75 Quadratmeter großen Banner fordern sie: "Mobilität Fair-Ändern. Alle abholen, Öffis ausbauen!" Die Aktivisten kritisieren die steigenden Ticketpreise, die viele Menschen in eine finanzielle Notlage bringen. Ihrer Meinung nach reduzierten Angebote und steigende Betriebskosten führen dazu, dass gerade einkommensschwache Menschen vom öffentlichen Nahverkehr ausgeschlossen werden. Ein bezahlbares Deutschlandticket und eine grundlegende Finanzierungsentscheidung sind daher unerlässlich, um Mobilität für alle zu gewährleisten, so Annika Fuchs von ROBIN WOOD. Zudem betonen sie die Notwendigkeit, gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Verkehrssektor zu schaffen, da der Ausbau eines verlässlichen öffentlichen Verkehrsangebots ohne ausreichend Personal nicht realisierbar ist.
Diese Kontraste zwischen der positiven Bilanz der ÖBB und den Protesten für mehr soziale Gerechtigkeit im Verkehr markieren ein zentrales Thema in der aktuellen Verkehrspolitik. Während die ÖBB Erfolge verzeichnet, bleibt der Druck auf die Politik, die soziale und ökologische Dimension der Mobilität nicht zu vernachlässigen. Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik ist sowohl der Ausbau des Angebots als auch die Schaffung fairer Bedingungen für alle Beteiligten erforderlich, was im Hinblick auf die kurz bevorstehenden Wahlen von entscheidender Bedeutung ist. Die Probleme im Verkehrssektor sind vielschichtig, und es ist an der Zeit, Lösungen zu finden, die sowohl die Umwelt als auch die sozialen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen.
Die Entwicklungen sind nicht nur für die Betroffenen entscheidend, sondern spiegeln auch die Notwendigkeit wider, dass Politik und Gesellschaft gemeinsam an einer fairen und nachhaltigen Verkehrspolitik arbeiten müssen, um allen den Zugang zur Mobilität zu gewährleisten.
Über die Erfolge der ÖBB berichtet OTS, während die Protestaktionen von ROBIN WOOD detailliert auf robinwood.de beschrieben werden.
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