Gericht weist Klage zurück – Waffenexporte nach Israel bleiben ungehindert!
In einem schockierenden Urteil hat ein niederländisches Gericht die Klage von zehn pro-palästinensischen NGOs abgewiesen, die versuchten, die Waffenexporte der Niederlande nach Israel zu stoppen. Die NGOs argumentierten, dass die Regierung gegen die Genozid-Konvention verstoße, während die Zivilbevölkerung im Gazastreifen unter dem israelischen Beschuss leidet.
Am Freitag verkündete das Gericht in Den Haag, dass es keinen Grund für ein totales Exportverbot für militärische und dual-use Güter gebe. „Alle Ansprüche wurden abgewiesen“, so die klare Botschaft des Gerichts. Die Richter betonten, dass der Staat einen gewissen Spielraum in seiner Politik habe und die Gerichte nicht übereilt eingreifen sollten.
Ein Aufschrei der Empörung
Die Kläger verwiesen auf die erschreckend hohen zivilen Opferzahlen in Gaza und forderten die niederländische Regierung auf, ihrer Verantwortung als Unterzeichner der Genozid-Konvention nachzukommen. „Israel ist schuldig an Genozid und Apartheid und nutzt niederländische Waffen, um Krieg zu führen“, erklärte Wout Albers, der Anwalt der NGOs, während der Verhandlungen.
Die NGOs beriefen sich auf einen Befehl des Internationalen Gerichtshofs, der Israel aufgefordert hatte, Genozidhandlungen in Gaza zu verhindern. Der UN-Gerichtshof hatte festgestellt, dass es plausibel sei, dass den Palästinensern einige Rechte, die durch die Genozid-Konvention geschützt sind, vorenthalten werden.
Reaktionen und weitere Entwicklungen
Die Koalition der NGOs plant nun, das Urteil zu überprüfen und zieht eine Berufung in Betracht. Shawan Jabarin, der Generaldirektor von Al-Haq, bezeichnete die Entscheidung als „abscheuliche Ungerechtigkeit“. „Die Niederlande haben die grundlegendsten Regeln des Völkerrechts aufgegeben, um Kolonisierung, Annexion, Apartheid und Genozid zu verhindern“, so Jabarin.
Das Urteil fiel nur einen Tag nach einem verheerenden israelischen Luftangriff auf ein Wohngebäude im Flüchtlingslager Nuseirat, bei dem mindestens 40 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt wurden, berichten Mediziner. Die Situation in Gaza ist katastrophal: Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza sind seit Oktober letzten Jahres mindestens 44.805 Menschen ums Leben gekommen, die Mehrheit davon Frauen und Kinder.
Inmitten dieser Tragödien hat der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben, indem sie „Hunger als Kriegsführung“ eingesetzt und gezielt Zivilisten angegriffen haben.
Die Vereinten Nationen berichteten kürzlich, dass humanitäre Hilfe für Nordgaza seit 66 Tagen weitgehend blockiert ist, was zwischen 65.000 und 75.000 Palästinenser ohne Zugang zu Nahrung, Wasser, Strom oder Gesundheitsversorgung zurücklässt. Amnesty International hat Israel vorgeworfen, seit Beginn des Krieges im letzten Jahr „Genozid“ an den Palästinensern zu begehen, eine Anschuldigung, die Israel vehement zurückweist.