Die Gastgeschenke sind ein fester Bestandteil des diplomatischen Protokolls bei Staatsbesuchen und -empfängen. Es handelt sich oft um symbolische Präsente, die als Zeichen der Wertschätzung dienen. Trotz ihres eher geringen Werts können sich die Kosten für diese kleinen Aufmerksamkeiten summieren, wie Abgeordneter Christian Oxonitsch (SPÖ) herausfand. Er hat von jedem österreichischen Ministerium die Ausgaben für Gastgeschenke seit 2018 angefragt, auch noch aus der Amtszeit der Vorgängerminister.
Die Gesamtkosten für Gastgeschenke der österreichischen Ministerien von 2018 bis 2023 belaufen sich auf 386.123,06 Euro. Aus den Antworten auf die Anfrage geht hervor, dass verschiedene Präsente an andere Staaten übergeben wurden, darunter Halstücher, Sachertorten, Schnee- oder Mozartkugeln, CDs mit Neujahrskonzerten und upgecycelte Taschen aus Planen. Genauere Details zu den erhaltenen Gastgeschenken wurden aus Höflichkeitsgründen nicht genannt.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) entschied sich kürzlich während einer Paris-Reise für ein kostengünstiges Präsent: Boxhandschuhe. Bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron betonte Nehammer die Freude über ihre gemeinsame Leidenschaft für den Boxsport. In der Vergangenheit überreichte der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als teureres Geschenk im März 2019 einen Lipizzaner an den Kronprinzen von Abu Dhabi, Mohammed Bin Zayed Al Nahyan.
