Rund um das Lichtenberger City Hotel East brodelt es gewaltig! Die Berliner Senat plant, bis zu 1200 Migranten im kommenden Sommer in den drei imposanten Türmen des Hotels zu beherbergen. Doch bereits ab November sollen 500 bis 700 Menschen in einem der Türme einziehen. Die Planung hat für Aufsehen gesorgt, da die Zimmer nur mit Etagenbetten ausgestattet werden, und ein Sicherheitsdienst bislang nicht vorgesehen ist. Als erste Ansprechpartner sollen die Hotelmitarbeiter fungieren, während die Umbauarbeiten weiterlaufen.
„Die Bevölkerung fühlt sich übergangen!“, so die klare Ansage des CDU-Abgeordneten Dennis Haustein. Als gewählter Vertreter Lichtenbergs organisiert er daher am 30. Oktober eine Versammlung im Hotel, um den Anwohnern die Gelegenheit zu geben, Gehör zu finden. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Senat in solchen Fragen gerne die stille Verwaltung verfolgt“, betont Haustein und lädt auch die Berliner Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe ein, die bislang offenbar andere Prioritäten setzt. Ganz Berlin diskutiert über die wachsende Zahl der Flüchtlingsunterkünfte, doch wer hört die Stimme des Volkes?
Proteste in Berlin: Bürger am Rande der Geduld
Loben oder Lamentieren? Am 5. November sucht das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) in Lichtenberg ebenfalls den Dialog und lädt zu einer weiteren Großveranstaltung. Mit dabei: Bezirksbürgermeister Martin Schaefer und Sozialstadträtin Dr. Catrin Gocksch, beide CDU. Hinter vorgehaltener Hand wird bereits spekuliert, ob dies nur ein Papiertiger ist, um der wachsenden Kritik zu entfliehen.
Nicht nur Lichtenberg sieht sich von den Plänen des Senats überrollt – im Westberliner Charlottenburg erreicht die Sorge neue Höhen. Verantwortlich hierfür sind bis zu 1500 Migranten, die nach Umbauten in die Soorstraße ziehen sollen. Auch hier beschreiben Bürger unerbittlich die drängenden Herausforderungen, von misslichen Sicherheitszuständen bis hin zu Problemen mit Vermüllung. Die Geduld der Anwohner ist längst am Limit, und der Unmut darüber, dass „jede angebotene Immobilie zur Flüchtlingsunterkunft“ umgewandelt wird, schlägt hohe Wellen. Diese Entwicklungen werfen ein grelles Licht auf die Stadt und die Politik, die sich nun wirklich nicht länger taub stellen kann.