
Berlin – Deutschland steht kurz vor den entscheidenden Wochen des Wahlkampfs, und der Mann, der als künftiger Kanzler gehandelt wird, hat sich klar für eine Verschärfung der Einwanderungspolitik ausgesprochen. Dieser Kurswechsel führt das Land nach rechts.
Friedrich Merz und die CDU im Wahlkampf
Friedrich Merz, der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union (CDU), äußerte sich im Gespräch mit CNN in Berlin nach der Parteikonferenz und sagte, dass er die Grenzen Deutschlands „kontrollieren und diejenigen zurückführen“ werde, die ohne Dokumente einreisen. Seine Union, zu der auch die bayerische Schwesterpartei CSU gehört, liegt mit 30% in den Umfragen vorn.
Gesetzesvorlagen zur Migrationskontrolle
In der vergangenen Woche legte Merz zwei Gesetze vor, die die Migration stark einschränken sollen. Während das unverbindliche Gesetz knapp angenommen wurde, scheiterte das verbindliche „Gesetz zur Begrenzung des Zuzugs“. Vor der Abstimmung am Freitag sagte Merz zu seinen Kollegen: „Die Tür zur Hölle können wir noch gemeinsam schließen.“ Bemerkenswerterweise waren es Mitglieder seiner eigenen Partei, die gegen das Gesetz stimmten.
Gewalttaten und der Fokus auf Migration
Deutschland war zuletzt von einer Reihe von Gewalttaten betroffen, die von Migranten begangen wurden, was das Thema in den Mittelpunkt des Wahlkampfs rückte. Im Januar geschah ein Angriff in Aschaffenburg, bei dem zwei Menschen, darunter ein zweijähriger Junge, ums Leben kamen. Der Täter war ein afghanischer Migrant. Kurz vor Weihnachten wurden sechs Menschen in Magdeburg getötet, als ein Migrant saudi-arabischer Herkunft mit einem Auto durch einen Weihnachtsmarkt fuhr.
Merz über die Rolle der SPD
Merz wies die Verantwortung für das Scheitern des Gesetzes von sich und lenkte den Fokus auf die regierende Sozialdemokratische Partei (SPD), deren Vorsitzender der aktuelle Kanzler Olaf Scholz ist. „Diese Gesetzgebung hatten wir bereits 2018 mit den Sozialdemokraten in unserer Regierung vereinbart. Dies war in ihrem Wahlprogramm festgelegt“, erklärte er gegenüber CNN. „Meiner Meinung nach hätten sie dem zustimmen können, was wir vorgeschlagen haben.“
Die AfD und die Tabuthemen in der deutschen Politik
In der deutschen Politik gibt es eine unausgesprochene Vereinbarung, dass die großen Parteien niemals die Unterstützung der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) suchen würden, um Gesetze zu verabschieden – dies wird als Firewall bezeichnet. Die Zusammenarbeit mit der AfD ist in der deutschen Politik ein Tabuthema. Merz machte jedoch deutlich, dass er es nicht verhindern würde, wenn die AfD für seine Vorschläge zur Migrationskontrolle stimmen würde. Diese riskante Strategie führte dazu, dass Hunderttausende von Menschen auf die Straßen gingen.
Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen
Trotzdem betonte Merz, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen sei: „Sie sind gegen alles, was wir sind und was wir in der Bundesrepublik Deutschland aufbauen. Es gibt keine Kooperation mit dieser Partei“, sagte er zu CNN.
Elon Musk und die deutsche Wahl
Im Zusammenhang mit Elon Musk, der zu einer prominenten Figur im diesjährigen Wahlkampf geworden ist, äußerte Merz: „Ich schätze nicht, was er tut, aber er hat das Recht zu tun, was er will.“ Musk hat sich kontrovers in die deutsche Wahlkampagne eingemischt und die AfD unterstützt.
Merz zur wirtschaftlichen Politik der USA
Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Maßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump gegenüber einigen der engsten Verbündeten der USA stellte Merz klar, dass alle Zölle, die auf die Europäische Union erhoben werden, auf „europäischer Ebene“ behandelt werden sollten. Die USA sind laut US-Handelsdaten der zweitgrößte Handelspartner der Europäischen Union. Am Sonntag nannte Trump die Europäische Union eine „Abscheulichkeit“, die ebenfalls Zöllen unterliegen würde, da der Block „die Vereinigten Staaten ausnutze“.
Merkmale von Merz’ Wahlkampf
Der künftige Kanzlerkandidat ist ein entschiedener Unterstützer der Ukraine und hat seine fortdauernde Unterstützung für das Land zugesichert. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, denn der Angriff richtet sich gegen uns alle“, sagte er zu CNN und betonte auch die Notwendigkeit, dass Deutschland sein NATO-Versprechen einhält, 2% des BIP für Verteidigung auszugeben – ein weiteres Anliegen von Trump.
In Bezug auf das Ende des Krieges, ein Vorhaben, das Trump innerhalb von 24 Stunden nach Amtsantritt umsetzen wollte, äußerte Merz, dass es am besten sei, mit den USA zusammenzuarbeiten. Er zeigte jedoch auch Interesse an den konkreten Plänen der USA: „Wir wissen noch nicht, was sie wirklich planen. Ich würde gerne sehen, was sie vorhaben.“
Für Merz könnte der Moment des Wartens bald vorbei sein.
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