Im Wartburgkreis hat kürzlich die erste Kinder- und Jugendkonferenz stattgefunden. Diese Veranstaltung, die im Golf- und Landhotel „Alte Fliegerschule“ in Eisenach stattfand, bot jungen Menschen eine Plattform, ihre Sichtweisen und Erwartungen an die Politik zu äußern. Organisiert von der Bertelsmann-Stiftung zusammen mit dem Jugendamt, war es das Ziel, den Jugendlichen einen geschützten Rahmen zu bieten, um ihre Anliegen und Wünsche zu kommunizieren.
Die Konferenz brachte rund 60 Kinder und Jugendliche zusammen, die in fünf Workshops über verschiedene Themen wie Bildung, Gesundheit und Armut diskutierten. Besonders bemerkenswert war, dass diese Workshops ohne Erwachsene stattfanden, was den Teilnehmern die Freiheit gab, ihre Gedanken offen zu äußern.
Wichtige Themen und Ergebnisse der Workshops
In den Workshops wurden zahlreiche zentrale Themen angesprochen. Ein drängendes Anliegen war der Unterrichtsausfall an Schulen, das viele als äußerst belastend empfanden. Die steigenden psychischen Belastungen, unter denen Kinder und Jugendliche leiden, waren ein weiterer wichtiger Punkt, der in der abschließenden Podiumsdiskussion viel Raum einnahm.
Aus dem Workshop „Gesundheit“ kam auch ein starker Appell für eine Verbesserung des Klassen- und Schulklimas. Die Jugendlichen forderten ein effektiveres Vorgehen gegen Mobbing und betonten die Notwendigkeit einer intensiveren Sucht- und Drogenprävention. Zudem wurde der Wunsch geäußert, Aufenthaltsorte wie Bibliotheken kinder- und jugendgerechter zu gestalten und „Safeplaces“ zu schaffen, an denen sie sich sicher und wohlfühlen können.
Ein weiterer bedeutender Aspekt war die Problematik der Armut. Insbesondere wurde der Bedarf an kostenfreien Hygieneartikeln auf Schultoiletten thematisiert. Außerdem sprachen die Jugendlichen über die eingeschränkte Mobilität in ländlichen Gebieten, was ihnen den Zugang zu Freizeitangeboten und anderen wichtigen Orten erschwert.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Stimme der jüngeren Generationen in politische Prozesse einzubeziehen. Die Konferenz hat einen Dialog zwischen Kindern und Jugendlichen sowie politischen Vertretern initiiert, der in Zukunft fortgesetzt werden sollte.
Abschließend gilt der Dank den zahlreichen Fachkräften aus der Schul- und Jugendsozialarbeit sowie Partnern, die zum Erfolg dieser wichtigen Veranstaltung beigetragen haben. Die Inspiration und der Austausch, die während der Konferenz stattfanden, zeigen das Potenzial, das in den Ideen und Wünschen der Jugend steckt.
Für weitere Informationen und Ausschnitte aus der Konferenz können Interessierte die Website www.mdr.de besuchen.
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