
Im Gazastreifen eskaliert die Lage dramatisch! Am Dienstag führte Israel die massivsten Luftangriffe seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe vor zwei Monaten durch. 13 Menschen, darunter Frauen und Kinder, wurden in Khan Younis und Gaza-Stadt getötet, wie der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz berichtet. Die Gesundheitsbehörde der Hamas meldete, dass allein seit Montagmittag 970 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen sind. Diese Offensive steht im Zusammenhang mit der Weigerung der Hamas, israelische Geiseln freizulassen. Premierminister Benjamin Netanyahu machte klar, dass die Angriffe fortgesetzt und verstärkt werden sollen, um den Forderungen nach Geiselbefreiung Nachdruck zu verleihen.
Am Mittwoch forderte die israelische Armee die Bürger des Gazastreifens auf, die als "Kampfgebiete" ausgewiesenen Zonen im Norden und Süden zu verlassen. Die Hamas hingegen betonte, dass sie "die Tür zu Verhandlungen nicht geschlossen" habe. Ein hochrangiger Vertreter der Organisation forderte ein Ende der Angriffe und den Beginn neuer Verhandlungsgespräche. Diese Entwicklungen, wie sie auch von zeit.de berichtet werden, lassen die Hoffnung auf eine rasche Deeskalation sinken.
Internationale Reaktionen auf die Angriffe
Die internationalen Reaktionen auf die neuen Angriffe sind heftig. Die EU-Außenbeauftragte Kallas stellte die israelische Regierung zur Rede und äußerte ihr Bedauern über die hohe Zahl zivilen Opfer. Auch Frankreichs Präsident Macron betonte, dass eine militärische Lösung unmöglich sei und forderte ein sofortiges Ende der Kämpfe. Insbesondere die Bilder von verletzten Kindern und Toten schockieren die Weltöffentlichkeit. Die UN meldete zudem, dass ein ausländischer Mitarbeiter bei den Angriffen ums Leben gekommen ist, während fünf weitere verletzt wurden. Die israelische Armee bestreitet jedoch, UN-Standorte absichtlich angegriffen zu haben.
Die wiederholten Angriffe auf den Gazastreifen wurden als Bruch der Waffenruhe interpretiert, die am 1. März endete. In der ersten Phase hatte die Hamas bereits mehrere Geiseln, darunter auch Leichen, an Israel zurückgegeben, doch viele verbleibende Geiseln und die anhaltenden Kämpfe sorgen für Spannung. Während sich in Jerusalem tausende Menschen gegen die Politik Netanyahus versammelten, steht die israelische Regierung unter Druck. Der rechtsextreme Politiker Itamar Ben Gvir wird voraussichtlich in die Regierung zurückkehren, nachdem er seine Ministerposition aufkündigte, um gegen das Waffenruheabkommen zu protestieren.
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