MedienParteiPolitikRegierungTürkei

Imamoglu in Hausarrest: Ist die türkische Demokratie in Gefahr?

In der Türkei brodelt es nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu. Sein verhaftetes Schicksal hat landesweite Proteste ausgelöst, an denen laut dem Innenministerium über 343 Menschen beteiligt waren. Die Opposition meldete in Istanbul allein 300.000 Demonstranten, die sich gegen die Politik von Präsident Recep Tayyip Erdoğan stellten. Bei den Protesten kam es zu konfrontativen Auseinandersetzungen, bei denen Gummigeschosse und Wasserwerfer eingesetzt wurden, um die Menschenmenge zu dispersieren, wie vol.at berichtete.

Imamoglu, ein prominenter Rivale des langjährigen Präsidenten Erdoğan, steht unter schweren Vorwürfen wie Korruption und Unterstützung von Terrorismus im Zusammenhang mit mutmaßlichen Verbindungen zur verbotenen PKK. Diese Anschuldigungen, die vom Justizministerium formuliert wurden, bestreitet er vehement. Auch die Universität Istanbul hat ihm aufgrund angeblicher „offensichtlicher Fehler“ den Abschluss aberkannt, was ihn möglicherweise an einer Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2028 hindern könnte. Trotz seiner Festnahme soll Imamoglu am Sonntag offiziell als Präsidentschaftskandidat für seine Partei gekürt werden. Die festgenommenen Demonstranten repräsentieren eine breite gesellschaftliche Basis, die sich gegen die Vorgehensweise der Regierung stellt, wie tagesspiegel.de ergänzend informierte.

Auf die unruhige Lage reagierte das Innenministerium mit einer klaren Warnung: "Wer Chaos und Provokation sucht, wird nicht toleriert." Der Druck auf die sozialen Medien hat zugenommen, mit vielen Festnahmen von Nutzern, die sich kritisch gegenüber der Regierung äußern und eine Vielzahl von Accounts wurde gesperrt. Erdoğan hat die Proteste als „Straßenterror“ bezeichnet und weist jegliche Versuche zurück, die Ermittlungen gegen Imamoglu als politisch motiviert darzustellen. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt, insbesondere wenn Gerichte über die Freilassung Imamoglus entscheiden müssen.

Kurze Werbeeinblendung

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Demonstration, Festnahme, Korruption, Terrorismus, Vandalismus
In welchen Regionen?
Istanbul, Ankara, Izmir, Manisa
Genauer Ort bekannt?
Istanbul, Türkei
Gab es Verletzte?
16 verletzte Personen
Festnahmen
343
Ursache
Störung der öffentlichen Ordnung, Chaos, Provokationen
Beste Referenz
vol.at
Weitere Quellen
tagesspiegel.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"