Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt wurde zum Spitzenkandidaten der Hamburger SPD für die kommende Bundestagswahl ernannt. Auf einem Parteitag im Bürgerhaus Wilhelmsburg erhielt der 54-Jährige beeindruckende 83,5 Prozent der Stimmen von 290 Delegierten, was 243 Ja-Stimmen, 37 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen entspricht. Schmidt bat seine Parteikollegen um einen "Vertrauensvorschuss", da es sein erstes Mal ist, dass er sich um ein Bundestagsmandat bewirbt. In seiner Rede versprach er, dass Hamburg im Bund einflussreich bleibt und forderte, alle Wahlkreise zu gewinnen, wie ndr.de berichtete.
Schmidt tritt im Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel an und möchte das von den Grünen gewonnene Direktmandat zurückerobern. Unter den Nominierten findet sich auch Aydan Özoguz, die sich den zweiten Platz auf der Landesliste sicherte. Sie erhielt 79,8 Prozent der Stimmen, obwohl sie kürzlich aufgrund eines kritischen Posts zur israelischen Politik in der Kritik stand. Özoguz, seit 2009 im Bundestag, fordert eine gerechte und menschliche Politik und setzt sich für den Frieden im Nahen Osten sowie gegen Antisemitismus ein, so 24hamburg.de.
Die Hamburger SPD ist aktuell mit fünf Abgeordneten im Bundestag vertreten und zeigt sich optimistisch, die Direktmandate in den Wahlkreisen zurückzugewinnen. Melanie Leonhard, Landesvorsitzende der SPD, unterstrich, dass die Wahlstrategie stark auf die Direktkandidaturen ausgerichtet sei. Mit Schmidt und Özoguz an der Spitze der Landesliste hofft die Partei, die Wahl am 23. Februar zu gewinnen, während Schmidt die Möglichkeit nicht ausschloss, nach der Wahl erneut ein Regierungsamt zu übernehmen, falls die SPD an die Regierung kommen sollte.
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