Die Pünktlichkeit im öffentlichen Nahverkehr unterscheidet sich dramatisch zwischen den großen Städten Deutschlands, wie eine umfassende Analyse des ADAC zeigt. Während Hamburg mit herausragenden Werten von 99 Prozent bei den U-Bahnen und 97 Prozent bei den S-Bahnen glänzt, bleibt Frankfurt mit nur 46 Prozent bei den U-Bahnen und erschreckenden 33 Prozent bei den S-Bahnen stark zurück. Dieses Ergebnis basiert auf Echtzeitdaten, die im September 2024 erfasst wurden. Hamburgs Verkehrsbetriebe setzen einen strengen Pünktlichkeitsmaßstab, bei dem ein Zug bereits als unpünktlich gilt, wenn er mehr als drei Minuten verspätet ist. In Frankfurt hingegen wird eine Toleranz von fast 6 Minuten angewendet, was die Zahlen erheblich beeinflusst, wie auch schiene.de berichtete.
Ein Vergleich der Städte zeigt die gravierenden Differenzen auf. In Berlin erreichen die U-Bahnen 48 Prozent Pünktlichkeit unter einer Minute Verspätung, während es bei den S-Bahnen nur 53 Prozent sind. Baustellen und Personalengpässe werden hierbei als Hauptursachen identifiziert. Laut adac.de ist eine konkrete Bewertung der Pünktlichkeit schwierig, weil viele Verkehrsbetriebe und Statistiken unterschiedliche Standards ansetzen. Während die Deutsche Bahn für das erste Halbjahr 2024 eine Pünktlichkeitsquote von 92 Prozent angibt, klagt die Bevölkerung häufig über reale Verspätungen und Ausfälle, was zu einer gefühlten Pünktlichkeit von nur 63 Prozent führt.
Insbesondere in den Hauptverkehrszeiten zeigt sich, dass Taktungen und Instandhaltungsmaßnahmen der Bahninfrastruktur in Frankfurt und Berlin den Betriebsablauf ernsthaft belasten. Züge, die auf denselben Gleisen mit Regional- und Fernverkehr konkurrieren, sind eine zusätzliche Belastung, die die Unpünktlichkeit weiter verschärft. Ein dringender Appell des ADAC an die Politik und die Betreiber fordert Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, um die Mobilität zu verbessern und das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen.