Gedenken an Wien: Fünf Jahre nach dem Terroranschlag – Prozess weiter im Fokus
Am 2. November 2025 gedenkt Wien des fünften Jahrestags des Terroranschlags, bei dem vier Menschen starben.

Gedenken an Wien: Fünf Jahre nach dem Terroranschlag – Prozess weiter im Fokus
Am 2. November 2025 jährt sich der Terroranschlag in Wien zum fünften Mal. Bei dem verheerenden Anschlag starben vier Menschen und zahlreiche weitere wurden verletzt. Anlässlich dieses traurigen Gedenktages findet rund um den Anschlagsort eine Kranzniederlegung statt, die von hochrangigen Vertretern der Politik begleitet wird.
Unter den Anwesenden sind der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sowie Innenminister Gerhard Karner und Bildungsminister Christoph Wiederkehr. Kanzler Christian Stocker und Bundespräsident Alexander Van der Bellen haben aufgrund gesundheitlicher bzw. terminlicher Gründe abgesagt.
Aufarbeitung und rechtliche Konsequenzen
Die Aufarbeitung des Anschlags, der von einem 20-jährigen Islamisten verübt wurde, ist weitgehend abgeschlossen. Eine Kommission, geleitet von der Strafrechtlerin Ingeborg Zerbes, hat das Verhalten von Polizei und Staatsschutz vor dem Anschlag untersucht. Der Attentäter hatte sich im Sommer 2020 mit Islamisten in Wien getroffen und Munition in Bratislava gekauft.
Im Herbst 2022 begann ein Prozess gegen Mittäter des Anschlags. Von sechs Angeklagten wurden vier im Februar 2023 zu hohen Haftstrafen verurteilt. Drei Mittäter erhielten lebenslange Haftstrafen, während ein vierter wegen seines Alters zum Tatzeitpunkt, der unter 21 Jahren war, 20 Jahre erhielt. Zwei weitere Mittäter wurden wegen ihrer Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt, blieben jedoch hinsichtlich des Mehrfachmordes straffrei.
Der Waffenhändler, der die Munition beschaffte, erhielt aufgrund eines Verfahrensfehlers lediglich eine neunmonatige Bewährungsstrafe. Die damalige Justizministerin Alma Zadić bezeichnete diesen Fehler als „inakzeptabel“.
Hilfe für die Opfer
Nach dem Anschlag wurden 138 Personen Hilfeleistungen gemäß dem Verbrechensopfergesetz zuerkannt. Insgesamt erhielt eine Summe von etwa 399.000 Euro Überlebenden und Angehörigen. Darüber hinaus wurde ein Terroropferfonds von über 3,5 Millionen Euro eingerichtet, aus dem 3,34 Millionen Euro an 106 Personen ausgezahlt wurden. Diese Unterstützung soll den Opfern und ihren Familien in der schwierigen Zeit nach dem Anschlag zugutekommen.