Die jüngsten Diskussionen auf der „Hamburg Sustainability Conference“ haben düstere Prognosen in Bezug auf Migration und wirtschaftliche Ungleichheit hervorgebracht. Diese Konferenz, organisiert von den Vereinten Nationen und der Bundesregierung, hatte das Ziel, technologische Entwicklungen zur gerechten Verteilung von Ressourcen und Wohlstand zu thematisieren. Dabei ist besonders die Aussicht auf zukünftige Fluchtbewegungen Richtung Europa ein zentrales Thema.
Ajay Banga, der Präsident der Weltbank, zeichnete ein besonders alarmierendes Bild. In den aufstrebenden Schwellenländern des sogenannten Globalen Südens wird es in den nächsten 15 Jahren etwa 1,2 Milliarden junge Menschen geben, die nach Arbeit suchen. Diese Länder können jedoch nur 400 Millionen Stellen anbieten. Das bedeutet, dass geschätzte 800 Millionen Menschen keine Arbeitsplätze und somit keine Perspektiven haben werden. Als Folge könnten massive Migrationsbewegungen entstehen, warnt Banga. Er wies auch darauf hin, dass viele Menschen in Afrika noch keinen Zugang zu Elektrizität haben – ein Umstand, der ebenfalls zu Migrationsdruck führen könnte wie m.bild.de berichtet.
Globale Finanzpolitik im Fokus
Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, äußerte ebenfalls Bedenken. Sie fordert ein neues globales Finanzsystem, um abgehängte und hochverschuldete Staaten zu stützen. Ohne solche Maßnahmen könne die Migration aus diesen Ländern weiter zunehmen, was Europa vor erhebliche Herausforderungen stelle. Mottley betonte die Notwendigkeit eines grundlegenden Umdenkens, um die Lebensbedingungen in solchen Staaten zu verbessern.
Bundeskanzler Olaf Scholz hob zudem hervor, dass der Globale Süden gleichermaßen an Wohlstand und Entwicklung partizipieren müsse. Es könne nicht sein, dass der Lebensstandard in Afrika, Südamerika und Asien hinter dem in Nordamerika oder Europa zurückbleibe. Wichtig sei die Entwicklung von Technologien, die globales Wachstum ermöglichen, ohne die Umwelt zu belasten.
Wirtschaftliche Gleichheit als Schlüssel
Das Thema der gerechten Ressourcenverteilung stand im Mittelpunkt der Konferenz. Scholz betonte, dass die Länder des Globalen Südens dieselben wirtschaftlichen Chancen und Lebensstandards anstreben wie jene in den entwickelten Nationen. Eine Zusammenarbeit sei unerlässlich, um diese Ziele zu erreichen. Er warb für einen fairen Beitrag aller Länder zur nachhaltigen Entwicklung.
Solche Konferenzen sind Schritte in Richtung einer Zukunft, in der Ressourcen und Wohlstand gerechter verteilt werden. Doch die Herausforderungen sind global und erfordern kollektive Anstrengungen, wie die alarmierenden Prognosen zur Migrationsentwicklung verdeutlichen.
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