In Erfurt wurde ein eindrucksvoller Gedenkort eingeweiht, der an die schrecklichen Bücherverbrennungen von 1933 erinnert. Am Freitag, dem 15. November, enthüllten Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Horn im Egapark dieses bedeutende Denkmal. Der Ort erinnert an die grausame Aktion, die von der Hitlerjugend am 29. Juni 1933 auf einem Sportplatz unterhalb der Cyriaksburg durchgeführt wurde, und ist ein starkes Zeichen gegen das Vergessen.
Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus
Die Initiative für diesen Gedenkort kam von den Erfurter „Omas gegen Rechts“, die gemeinsam mit dem Erinnerungsort „Topf & Söhne“ und der Stadt Erfurt eine Lösung fanden, um die Erinnerung an diesen Akt der Zerstörung von Demokratie und Vielfalt im Egapark zu verankern. Oberbürgermeister Andreas Horn betonte die Bedeutung des Denkmals: „Die Stadt, der Egapark und die Zivilgesellschaft stärken mit diesem neuen Denkmal ihre Haltung gegen Antisemitismus und Rassismus.“
Das Denkmal ist nicht nur ein statisches Zeichen, sondern wird durch innovative QR-Codes lebendig. Diese Codes führen zu Audios des Jugendtheaters Schotte, die den Autoren der verbrannten Werke eine Stimme geben. Gabriele Wölke-Rebhan, eine der Initiatorinnen, sieht die Einweihung als Beginn vieler weiterer Veranstaltungen und Begegnungen, die das kritische Geschichtsbewusstsein fördern sollen. Ein speziell entwickeltes Bildungsangebot für Jugendliche ab der 9. Klasse wird ebenfalls angeboten, um die Themen Ausgrenzung und Verfolgung zu beleuchten.
Finanziert wurde das Denkmal durch die Stadt Erfurt, die Thüringer Staatskanzlei, politische Bildungseinrichtungen sowie durch eine Spendenkampagne der „Omas gegen Rechts“. Der Gedenkort befindet sich im Mainzgarten, direkt hinter dem Wüsten- und Urwaldhaus Danakil und ist ein eindringlicher Appell, die dunkle Geschichte nicht zu vergessen.