Die Pläne von Recep Tayyip Erdogan, die islamische Kultur in Europa zu fördern, nehmen Form an! Dabei setzt der türkische Präsident eine beeindruckende Palette an Mitteln in Bewegung, um seine expansive Vision zu realisieren. Angefangen bei einem massiven Budget bis hin zu weitreichenden diplomatischen Verbindungen, die Erdogan nutzt, um das Bild einer "islamischen Zivilisation" zu verbreiten. Doch was steckt hinter diesem Vorhaben, und wie weitreichend sind die Pläne wirklich? Ein genauen Blick auf den Plan wirft jetzt das österreichische Volksblatt. Zu den Mitteln, die Erdogan einsetzt, gehört der Einfluss der Diyanet, der türkischen Religionsbehörde, die ihre Netzwerke aktiv ausbaut, um die kulturellen und religiösen Landschaften Europas zu prägen.
Seine Bestrebungen, die bis ins Jahr 2028 geplant sind, umfassen nicht nur Moscheen und Religionskurse, sondern auch eine stärkere Mobilisierung von Nichtregierungsorganisationen im Ausland, um gegen sogenannte Islamfeindlichkeit vorzugehen. Diese Aktivitäten sind jedoch nicht ohne Kontroversen, wie die Diskussionen um die Rolle der Diyanet in ausländischen Gemeinden zeigen. Die Behörde, die laut einem Bericht von Apollo News als Instrument zur Verbreitung einer "islamischen Zivilisation" dient, wird mit einem Budget von 4,4 Milliarden Euro ausgestattet, das in den nächsten Jahren um 70 Prozent steigen soll.
Erdogans Vision: Moscheen als Brückenköpfe?
Mit dieser Strategie tritt Erdogan in die Fußstapfen seiner politischen Anfänge. Bereits 1997 sorgte er mit seinem Gedicht, in dem er Moscheen als "Kasernen" und Minarette als "Bajonette" bezeichnete, für Schlagzeilen und landete wegen Volksverhetzung hinter Gittern. Heute jedoch verfolgt er seine Agenda als türkischer Präsident und setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit muslimischen Verbänden, die fest unter der Kontrolle der Diyanet stehen. Die CDU in Deutschland zeigt sich alarmiert und fordert ein rigoroses Vorgehen gegen religiöse Einrichtungen, die unter ausländischer Kontrolle stehen. Man müsse hart durchgreifen, um eine Beeinflussung durch islamistische Kräfte zu verhindern.
Einfluss durch diplomatische Kanäle
Die Diyanet zeigt ihre Muskeln nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch. Weltweit steht ihren Mitarbeitern eine mächtige Infrastruktur zur Verfügung, vor allem in Ländern mit großen türkischen Gemeinschaften. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden die Verflechtungen der Diyanet in die türkische Politik erneut deutlich, die mit einer Welle des Antisemitismus einherging. Ali Erbas, der Leiter der Diyanet, erklärte öffentlich, Israel sei ein "rostiger Dolch" im Herzen der muslimischen Welt. Doch das ist nicht alles: Ein ehemaliger Imam der Diyanet, der in Jerusalem bei einem Messerangriff getötet wurde, wurde als "Märtyrer" gefeiert.
Wie Apollo News auf X berichtet, erfordert dieser komplexe geopolitische Mix eine kritische Auseinandersetzung und möglicherweise auch eine Neubewertung der Beziehungen zwischen der Türkei und europäischen Nationen. Der Druck von politischen Akteuren wie der CDU, eine Dokumentationsstelle für politischen Islamismus einzurichten, könnte ein erster Schritt sein, um der Einflussnahme zu begegnen. Ob Erdogans ehrgeiziger Plan tatsächlich die erhoffte Wirkung erzielt, bleibt abzuwarten. Eines jedoch ist sicher: Die Kontroversen um die Diyanet und ihre Rolle in Europa sorgen für hitzige Diskussionen und lassen die Kritiker nicht verstummen.
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