Die Ampel auf Grün, doch der Strom bleibt aus – Deutschlands mutiger, um nicht zu sagen waghalsiger Vorstoß in die Energiewende erzeugt massive Knackpunkte. Das Land, das sich als europäische Speerspitze der Klimaneutralität versteht, steht nun mit leeren Händen da. Die Abschaltung der Atomkraftwerke und der Verzicht auf fossile Energieträger haben ungeahnte Stromlücken offenbart.
Nach Angaben von Morten Freidel von der F.A.Z. war der Abschied von der Atomkraft ein riskanter Schritt in Deutschlands energiepolitischen Marsch. Während sich die Bundesrepublik über grüne Energieziele freute, hat sie auf die Unterstützung ihrer europäischen Nachbarn gesetzt. Doch ein paar windstille, dunkle Tage – die sogenannte Dunkelflaute – haben das Vertrauen in die erneuerbaren Energien ins Wanken gebracht. Schweden und Norwegen zogen die Notbremse, als der Strompreis durch die Decke ging. Ihr Ärger richtet sich gegen Berlin. Energiekreml ohne Kohle? Klingt unmöglich, ist aber wahr!
Energie-Klima: Eisig, nicht heiß
Die Nerven liegen blank: Der Strommarkt kämpft mit schwindelerregenden Preisanstiegen. Die skandinavischen Länder, traditionell Verbündete auf dem baldigen Weg zur Klimaneutralität, haben ihre Geduld mit der deutschen Energiepolitik verloren. Norwegens Energieminister sprach es unverblümt aus: Diese "beschissene Situation" hat Folgen. Wie NZZ berichtet, kocht auch in Schweden der Unmut. Steigende Strompreise lasten auf den Schultern der Bürger. Der Glaube, als europäischer Vorreiter auf Unterstützung zählen zu können, hat sich als töricht erwiesen.
Auch wenn strukturelle Probleme dazu beitragen – schwach ausgebaute Netze schieben die Energiepreise weiter in den Norden –, ist die deutsche Alleingangspolitik schuld an der Misere. Die Kritik an der Atomkraft war laut, aber die Realität schleudert diese Pläne auf ihren Hosenboden. Die Grünen, stark in ihrer Überzeugung, drücken Europas Feinde ihren Stempel auf.
Neuanfang oder Ausstieg?
In Berlin wächst der Druck. Schwenkt die CDU um oder bleibt es bei Lippenbekenntnissen zur Kernenergie? „Schal“ beschreibt die neuen Energiepläne der Christdemokraten nicht annähernd. Die Industrie ächzt unter der Last der Energiewende; Betriebe könnten abwandern und nicht mehr zurückkehren. Deutschlands mutige Politik wurde am Ende zum Schuss ins eigene Knie.
Es geht schon lange nicht mehr nur um die Standortfrage, sondern um Deutschlands Ruf in Europa. Und gerade der droht, in einer dunklen Flaute des Vertrauens zu versinken. Die Zeichen stehen auf Sturm, aber wohin segelt das energiepolitische Flaggschiff? Spannung liegt in der Luft, während ganz Europa den Atem anhält.