Brietlingen. Alarmstufe Rot für die Elbanrainer! Die Landkreise Lüneburg und Harburg schlagen lautstark Alarm, weil die Deichschützer an der niedersächsischen Elbe dringend Hilfe beim Hochwasserschutz benötigen. Die Kritik an der Landesregierung in Hannover ist unüberhörbar: Zu langsam, zu zögerlich! Zusammen mit den Deichverbänden fordern sie sofortige Maßnahmen, um die Deiche zu stärken und auszubauen. „Dem Land ist die Lage vor Ort nicht bewusst“, warnt Rainer Rempe, Landrat des Kreises Harburg.
Die Situation ist ernst! Bei einer Kontrolle der Deiche durch eine Schaukommission wurde festgestellt, dass auf 170 Kilometern Deichlänge zwischen Schnackenburg und Artlenburg in den letzten zehn Jahren lediglich drei Kilometer neu gebaut wurden. Viele Deiche, einige aus dem 19. Jahrhundert, entsprechen nicht mehr dem technischen Standard. „Wir sind nicht da, wo wir sein sollten“, sagt Rempe und fordert eine Beschleunigung der Bauarbeiten. Die Landräte Rempe und Jens Böther machen deutlich, dass die Defizite im Hochwasserschutz akut sind und die Unterstützung des Landes bei Planung und Finanzierung dringend notwendig ist.
Deichbaumaßnahmen sind längst überfällig
Die Forderungen sind klar: Eine massive Aufstockung der personellen Ressourcen für den Hochwasserschutz, ausreichende finanzielle Mittel und eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren müssen her! „Es war nur ein glücklicher Zufall, dass wir von dem Winterhochwasser 2023/2024 verschont geblieben sind“, betont Burmester. Der Klimawandel bringt unberechenbare Wetterlagen, und die Region muss sich dringend wappnen. „Wir dürfen nicht darauf vertrauen, dass die Deiche im Ernstfall ausreichen“, warnt Böther. Ein neuer Deich kostet rund drei Millionen Euro pro Kilometer, und der Investitionsstau in den Landkreisen beläuft sich auf etwa 200 Millionen Euro. Die Zeit drängt!