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Caritas fordert umfassende Reformen für zukunftsfittes Pflegesystem

Die österreichische Caritas hat am Tag der Pflege auf die dringende Notwendigkeit weiterer Reform-Maßnahmen hingewiesen, um dem steigenden Bedarf an Pflege und Betreuung gerecht zu werden. Caritas Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler betonte, dass der demografische Wandel eine alternde Gesellschaft mit sich bringt und umfassende und innovative Reformen erforderlich sind, um das Pflegesystem auf die Zukunft vorzubereiten. Sie forderte die zukünftige Bundesregierung auf, bestehende Reformmaßnahmen langfristig abzusichern, auszubauen und zusätzliche Schritte für ein zukunftsfähiges Pflegesystem einzuleiten.

Ein zentraler Punkt der Reform sollte die Schaffung besserer Rahmenbedingungen für eine gute Betreuung sein. Obwohl derzeit mehr Menschen als je zuvor in Pflege- und Betreuungsberufen tätig sind, steigt die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen weiter. Um auch in Zukunft genügend Pflege- und Betreuungspersonal zu haben, sollten daher mehr Ausbildungsplätze im Bereich Pflege und Sozialbetreuung geschaffen werden. Zusätzlich sollten die Personalschlüssel verbessert und die Dienstposten besetzt werden, um den Betreuenden mehr Zeit für ihre Aufgaben zu geben. Die Caritas fordert außerdem, den Pflegeberuf in Österreich auch für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu machen.

Ein weiteres Anliegen der Caritas ist die Vereinheitlichung des Pflegesystems und der Kosten. Die aktuelle Situation, in der die Postleitzahl darüber entscheidet, welche Pflegemöglichkeiten verfügbar sind und wie viel sie kosten, wird als ungerecht und unverständlich betrachtet. Die Caritas plädiert dafür, ein einheitliches System im Sinne der Menschen zu schaffen, das effizienter ist und zusätzliche finanzielle Mittel erfordern könnte.

Die Digitalisierung wird von der Caritas als große Chance gesehen, um die Pflege und Betreuung zu verbessern. Ein Digitalisierungsfonds zur Förderung von digitalen Innovationen im Bereich Pflege und Sozialbereich könnte einen zusätzlichen Nutzen bringen. Vor allem im Einsatz von Telepflege und der Vereinfachung der Dokumentation sieht die Caritas großes Potenzial.

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Mit der steigenden Lebenserwartung wird auch die Vorsorge immer wichtiger. Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit spielen im österreichischen Gesundheits- und Sozialsystem jedoch noch eine untergeordnete Rolle. Die Caritas fordert daher eine Weiterentwicklung des Bundespflegegeldes, um eine ressourcenerhaltende und aktivierende Pflege zu stärken und älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Forderungen der Caritas:

|Forderungen der Caritas |
|---|
| - Langfristige Absicherung und Ausbau bestehender Reformmaßnahmen|
| - Schaffung weiterer Ausbildungsplätze im Bereich Pflege und Sozialbetreuung|
| - Verbesserung der Rahmenbedingungen für Betreuende|
| - Vereinheitlichung des Pflegesystems und der Kosten|
| - Schaffung eines Digitalisierungsfonds für Innovationen im Pflege- und Sozialbereich|
| - Weiterentwicklung des Bundespflegegeldes für ressourcenerhaltende und aktivierende Pflege|

Die Caritas betont, dass diese Reformmaßnahmen dringend erforderlich sind, um dem steigenden Bedarf an Pflege und Betreuung gerecht zu werden und das Pflegesystem zukunftsfähig zu machen.



Quelle: Caritas Österreich / ots

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