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Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und die Österreichische Volkspartei (ÖVP) stehen aktuell in intensiven Verhandlungen über eine mögliche Koalition, trotz eines scharfen Wahlkampfes, in dem beide Parteien scharfe Vorwürfe gegen einander erhoben haben. Während die FPÖ bereits am Freitag ein Angebot an die ÖVP gemacht hat, könnte sich das Außenministerium mit seinen EU-Agenden, die unter ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz 2017 ins Kanzleramt gewandert sind, wieder zurückbewegen. Der Verhandlungsleiter der ÖVP, Christian Stocker, plant nun, die Gespräche mit Herbert Kickl, dem FPÖ-Chef, zu führen, in der Hoffnung, trotz der vorangegangenen Attacken eine stabile Regierung zu bilden. Laut tagesschau.de wäre die Übertragung der EU-Agenden an die FPÖ eine untragbare Bedingung für die ÖVP.
Allerdings sind die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Parteien erheblich. Während die FPÖ anstrebt, die EU-Politik und die NATO-Mitgliedschaft zu hinterfragen, möchte die ÖVP ihre europäische Ausrichtung beibehalten. Die FPÖ zeigt sich skeptisch gegenüber dem WHO-Pandemievertrag und plant, in der Asylpolitik "Pushbacks" an den Außengrenzen durchzusetzen, während sie gleichzeitig das Asylrecht infrage stellt. Diese Differenzen werden klar, wenn man die angestrebten Änderungen an aktuellen Gesetzen und Regelungen betrachtet, wie das Krisensicherheitsgesetz und die CO2-Bepreisung, die beide Parteien intensiv diskutieren müssen. Vienna.at hebt hervor, dass auch im Bereich der Finanzierung Spannungen bestehen, da die FPÖ die Abschaffung bestimmter finanzieller Entlastungen fordert, die der ÖVP wichtig sind.
Die politischen Beobachter warten gespannt auf die Entwicklungen, da die Möglichkeit einer Einigung trotz großer Differenzen nicht vollständig ausgeschlossen ist. In den liberalkapitalistischen Positionen zur Finanzpolitik scheinen ÖVP und FPÖ einige Gemeinsamkeiten zu finden. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Unterschiede in der Außenpolitik und anderen strittigen Themen, wie Asyl und soziale Leistungen, die Verhandlungen letztlich zum Scheitern bringen können. Die nächsten Gespräche zwischen den Parteien sind entscheidend, um die Richtung für eine mögliche Regierung zu bestimmen und eine Einigung zu erreichen, die beide Seiten respektiert, ohne ihre Grundsatze zu verlieren.
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