Marchetti kündigt Anzeige gegen SPÖ wegen Asyl-Umfrage an!
Marchetti kritisiert die SPÖ Kärnten für Umfragergebnisse zur Asylpolitik, während sich die Sozialistische Jugend wehrt.

Marchetti kündigt Anzeige gegen SPÖ wegen Asyl-Umfrage an!
Am 22. Dezember 2025 sieht sich die Sozialistische Jugend Österreich (SJ) aufgrund ihrer aktuellen Umfrage zu Asyl und Migration heftiger Kritik ausgesetzt. In einer Mitgliederbefragung der Kärntner SPÖ stimmten beeindruckende 82 Prozent für einen schärferen Asylkurs. Über 96 Prozent der Befragten forderten zudem verpflichtende Sprach- und Wertekurse für Asylwerber sowie klare Konsequenzen bei Nichteinhaltung dieser Maßnahmen. ots.at berichtet, dass diese Ergebnisse zu einem stark emotionalen politischen Klima führen und die SJ einer Diffamierungskampagne bezichtigt wird.
Nico Marchetti, Generalsekretär der Volkspartei, hat die Sozialistische Jugend scharf kritisiert. Er wirft ihr vor, wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren, wenn sie nicht mit ihrer Ideologie übereinstimmen. Marchetti fordert die SJ auf, die Lebensrealitäten der Menschen zu berücksichtigen. In seiner Argumentation verweist er auf ernsthafte Probleme wie die Entstehung von Parallelgesellschaften, religiösen Extremismus und die Schwierigkeiten im gesellschaftlichen Zusammenleben, die mit der Asyl- und Migrationspolitik verbunden sind.
Hintergründe zur Migrationspolitik in Österreich
Der Umgang mit Migration und Asyl ist eine zentrale Thematik in der österreichischen Innen- und Außenpolitik. Historisch betrachtet war Österreich von internationaler Migration und ethnisch-kultureller Vielfalt geprägt. bpb.de hebt hervor, dass die Bevölkerung Österreichs ohne Zuwanderung in den kommenden Jahrzehnten schrumpfen würde. Prognosen erwarten bis zur Mitte der 2050er Jahre nur noch etwa zehn Millionen Einwohner, sofern die Einwanderung nicht anhält.
In Wien, das für seinen multikulturellen Charakter bekannt ist, leben etwa 180 Nationalitäten. Rund 44,4 Prozent der Einwohner*innen haben ausländische Wurzeln, was die Bedeutung von Migration für die österreichische Gesellschaft unterstreicht. Zudem zeigt sich, dass Migrant*innen 13,2 Prozent der Wohnbevölkerung ausmachen, was Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu einem besonders attraktiven Ziel für Zuwanderung macht.
Aktuelle Herausforderungen und politische Reaktionen
Die steigenden Zahlen von Asylbewerber*innen, die in den letzten Jahren nach Österreich kamen, stellen die Politik vor Herausforderungen. Im Jahr 2015 haben 88.098 Menschen Asyl in Österreich beantragt; bis 2022 war diese Zahl auf 112.272 gestiegen. Am 1. Januar 2023 lebten bereits über 9,1 Millionen Menschen in Österreich, von denen 19 Prozent ausländische Staatsangehörige waren. Diese politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen haben das Thema Migration zu einem der umstrittensten Felder der österreichischen Politik gemacht.
Marchettis Kritik an der SJ wird in diesem Kontext deutlicher. Er sieht die Forderungen der Sozialistischen Jugend nicht nur als ideologisch motiviert, sondern auch als potenziell gefährlich für den sozialen Zusammenhalt in Österreich. Die aktuellen Herausforderungen rund um Migration und Integration werden also weiterhin höchste Relevanz für die politische Debatte haben.