
Inmitten wachsender Sorgen über die Aggression Russlands und die unberechenbare Außenpolitik unter Donald Trump setzen europäische Staaten auf massive Rüstungsinvestitionen. Auch in Österreich wird über eine Erhöhung der Rüstungsausgaben diskutiert, um das Bundesheer zur Verteidigung besser aufzustellen. Am Sonntag, dem 23. März 2025, wird in der Sendung „Das Gespräch“ auf ORF 2 über wichtige Fragen zur Sicherheitspolitik debattiert, wie etwa die Notwendigkeit von mehr Waffen für den Frieden sowie die Länge des Wehrdienstes. Die Runde umfasst hochkarätige Teilnehmer, darunter Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des EU-Parlaments, und Militärexperte Franz-Stefan Gady, wie APA-OTS berichtete.
Militärische Aufrüstung in Europa
Experten schlagen Alarm: „Mit den Entwicklungen der vergangenen Tage ist das Risiko eines weiteren Krieges in Europa gestiegen“, warnte Politikwissenschaftler Carlo Masala. Trump hat in Gesprächen mit Putin den Eindruck erweckt, dass die Ukraine, ein souveräner Staat, in den Verhandlungen außen vor gelassen wird. Dies führt dazu, dass die europäischen Nationen kaum Einfluss auf die Verhandlungen haben. Laut Masala könnte eine Lösung nur mit US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine möglich sein – doch konkrete Zusagen sind nicht in Sicht. Ohne diese Unterstützung müssten Europäer möglicherweise bis zu 300.000 zusätzliche Soldaten mobilisieren und rund 250 Milliarden Euro jährlich investieren, um russischer Militärgewalt entgegenzutreten, wie der ORF berichtete.
Die Lage ist prekär: „Wir stehen vor der kritischsten Situation seit Ende des Zweiten Weltkriegs“, so Masala. Europa wird dadurch gezwungen, eine Strategie zur Sicherung seiner Verteidigung zu entwickeln, um künftig ernst genommen zu werden. Bundesheer-Oberst Markus Reisner stellt fest, dass ohne die Unterstützung der USA die europäischen Länder kaum in der Lage sind, einen effektiven Verteidigungskurs zu verfolgen. Die Getrenntheit der europäischen Streitkräfte ist ein weiteres Hindernis, da diese auf 28 nationale Armeen verteilt sind und eine koordinierte Reaktion erschweren.
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